Kommentar zur Bäderdiskussion in Königswinter Schwierige Entscheidung

Meinung | Königswinter · Neubau oder Sanierung des Hallenbads in Königswinter? Der Unterschied zwischen den beiden Optionen beträgt laut den nun vorliegenden Gutachten 1,8 Millionen Euro. Vor- und Nachteile müssen die Politiker nun gegeneinander abwägen.

In der Haut der Königswinterer Politiker möchte man nicht stecken. Nach zehn Jahren Bäderdiskussion müssen sie nun endgültig entscheiden, ob saniert oder neu gebaut wird. Durch das Gutachten zur Sanierungsvariante haben sie dafür endlich eine ernsthafte Grundlage, die sie bisher nicht hatten. Es ist gut, dass sich die Koalition letztendlich doch dazu durchringen konnte, die Sanierungsvariante untersuchen zu lassen.

Nun wird es darauf ankommen, die Vorteile der Neubaulösung und die erheblich höheren Kosten für diese Variante in Höhe von 1,8 Millionen Euro gegeneinander abzuwägen. Wie viel ist die bessere städtebauliche Situation wert, die ein Neubau mit sich bringen würde? Angesichts der Umgebungsbebauung aus den 1970er Jahren und der Lage unmittelbar neben der Bahnstrecke sollte dieser Aspekt nicht überbewertet werden.

Oder: Wie bedeutsam ist es, dass in einem Neubau alle Sozial- und Geräteräume Platz finden würden, während sie bei einer Sanierung in einem Anbau untergebracht werden müssten? Oder: Wie wichtig ist es, dass nur in einem Neubau wirklich optimale Betriebsabläufe zu realisieren wären? Diese Fragen müssen die Politiker für sich beantworten. Ob diese Vorteile wirklich 1,8 Millionen Euro wert sind, erscheint fraglich.

Fest steht nur so viel: Ein saniertes Bad würde keine Risiken bergen, die von den Gutachtern nicht bereits eingepreist wurden. Bei der Betonsanierung wurde dabei sogar von einem Worst-Case-Szenario ausgegangen. Auch bei den Betriebskosten hätte ein Neubau keine Vorteile. Das oft strapazierte Argument, eine Sanierung bringe viele Risiken mit sich, zieht also nicht.

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