Reaktionen nach der Landtagswahl Liberale mit Traumergebnis in Rauschendorf

Siebengebirge · Seit 17 Jahren gehört Andrea Milz bereits dem NRW-Landtag an. Dennoch hatte der Wahlabend für die CDU-Politikerin aus Königswinter etwas ganz Besonderes.

Nicht nur die Region. Die CDU Mittelrhein stellt demnächst insgesamt 13 Abgeordnete in Düsseldorf. „Wir sind da eine echte Bastion“, sagt Milz. Elf der 13 Landtagsabgeordneten seien Neulinge. „Für die Neuen freut es mich ganz besonders“, so Milz. Aber auch für sie persönlich sei das Ergebnis im Wahlkreis 26, zu dem die Städte Bad Honnef, Königswinter und Sankt Augustin gehören, ein großer Erfolg.

Das lasse sich vor allem am Ergebnis der Erststimmen messen. 43,8 Prozent gegenüber 36,5 Prozent bei den Zweitstimmen seien der Gradmesser für die persönliche Zustimmung. Auch wenn das Erststimmenergebnis in ihrem heimatlichen Stimmbezirk Oberdollendorf-Nord/Römlinghoven mit 34,7 Prozent weniger gut ausfiel als zum Beispiel in Eudenbach, wo sie mit 49,4 Prozent in Königswinter ihr bestes Ergebnis erreichte. Ein noch besseres Ergebnis erzielte sie in Aegidienberg-Mitte, wo sie 49,9 Prozent der Erststimmen holte. Für sie nicht überraschend, da sie ja durch den TV Eiche und den Strick-Klub sehr stark in Honnef aktiv sei.

FDP mit Traumergebnissen

Überglücklich war am Tag nach der Wahl auch noch FDP-Kandidatin Dagmar Ziegner. Im Wahlkreis 26 holte die Rauschendorferin 12,4 Prozent der Erststimmen, in Königswinter allgemein sogar 13,1 Prozent. Bei den Zweitstimmen gingen die Liberalen im Wahlkreis 26 mit 16,7 Prozent, in Königswinter mit 17 Prozent, in Honnef sogar 18,6 Prozent regelrecht durch die Decke. Das absolute Topergebnis erreichte Ziegner jedoch in Rauschendorf, wo sie 27,4 Prozent der Erststimmen holte und damit sogar den SPD-Kandidaten Denis Waldästl (25,7) übertraf. Milz holte hier mit 31 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis.

„Das war die erste große politische Aktion für mich und ein großartiges Erlebnis. Ich habe festgestellt, wie sehr man sich freuen kann“, sagte Ziegner. Besonders zufrieden ist sie mit ihrem Ergebnis in Rauschendorf, wo sie Bürgervereinsvorsitzende ist. „Hier kennt man mich, hier weiß man, was ich kann. Das ist eine Bestätigung für das, was ich sonst so mache.“ Oft sei sie gefragt worden, warum sie sich diese Kandidatur antue. „Das habe ich gar nicht so empfunden. Es war eine tolle Erfahrung, sich mit ganz anderen Themen zu beschäftigen.“ Das beste Ergebnis bei den Zweitstimmen in Bad Honnef holten die Liberalen in Rhöndorf-Nord, wo sie 25,2 Prozent der Stimmen erhielten.

Linke in Königswinter Altstadt zweistellig

Richard Ralfs (Bündnis 90/Die Grünen) wollte das Ergebnis seiner Partei nicht schönreden. „Klar sind wir unzufrieden.“ 6,9 Prozent bei den Erststimmen gegenüber 11,8 Prozent vor fünf Jahren bedeuteten einen herben Verlust. Dass der Niederdollendorfer in Königswinter 8,4 Prozent der Stimmen holte, wertete er nach den Querelen zwischen dem Ortsverband und der Ratsfraktion als relativ gutes Zeichen. „Für uns heißt das, dass wir nicht abgestraft wurden und das mir das auch nicht als Person angekreidet wurde.“ Ihr bestes Ergebnis bei den Erststimmen holten die Grünen in Stieldorferhohn mit 12,1 Prozent, das schlechteste in Eudenbach mit 5,1 Prozent. In Honnef lag der Bestwert bei den Erststimmen bei 10,3 Prozent (Rommersdorf-Bondorf).

Zufrieden sein konnte Andreas Danne (Linke) mit seinem Ergebnis. Der Heisterbacherrotter holte im Wahlkreis 26 fünf Prozent nach 1,8 Prozent vor fünf Jahren. Sein Topergebnis erzielte er in der Königswinterer Altstadt mit 11,3 Prozent. Dort holte auch die AfD mit 7,7 Prozent ihr bestes Resultat bei den Zweitstimmen. In Bad Honnef holte die AfD bei den Zweitstimmen 5,2 Prozent und lag damit vor den Linken mit 4,2 Prozent.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort