So prickelnd wie Champagner Konzert des Salon-Ensemble auf dem Petersberg

KÖNIGSWINTER · Mit mitreißenden Melodien startete das Salon-Ensemble Petersberg in das Jahr 2018 – zum siebten Mal im Steigenberger Grandhotel Petersberg und in der frisch renovierten Rotunde als glänzendem Ambiente.

 Neujahrkonzert in besonderem Ambiente: Die Musiker spielen in der frisch ronvierten Rotunde.

Neujahrkonzert in besonderem Ambiente: Die Musiker spielen in der frisch ronvierten Rotunde.

Foto: Frank Homann

Mit Galopp ins neue Jahr. Hans Christian Lumbye, der „Strauß des Nordens“, komponierte den „Champagner-Galopp“. Und mit diesen mitreißenden Melodien des Dänen startete das Salon-Ensemble Petersberg in das Jahr 2018 – zum siebten Mal im Steigenberger Grandhotel Petersberg und in der frisch renovierten Rotunde als glänzendem Ambiente. Diesmal hatten die Musiker um Ensemble-Manager Alexander Dauth das Motto „Champagnerperlen“ ausgerufen.

So prickelnd wie Champagner gestaltete sich auch das Programm, durch das Hansgünther Schröder führte. „Hier ist es ein bisschen wie in Wien, nur ein paar Stunden später und eine Nummer kleiner. In Wien wird der zehnfache Aufwand betrieben.“ Aber der Spaß an den schönen Melodien war am Rhein mindestens genauso groß wie an der Donau. Das Publikum feierte das bravourös aufspielende Ensemble um Violinistin Maria Kapuscinska begeistert.

Aus der „Petersburger“ wird die „Petersberger“ Schlittenfahrt

Nach dem Galopp, bei dem im Mittelteil Schlagzeuger Thomas Bungart mit den Glockenspiel-Solo sein Können zeigte, wurde der Pulsschlag der Zuhörer erst einmal wieder zurückgefahren – mit dem recht komplizierten Stück „Kleiner Wiener Marsch“ des berühmten Geigers Fritz Kreisler, der von beiden Geigen eine sehr gute Bogentechnik verlangt. Neben Maria Kapuscinska, Erste Violine, glänzte hierbei auch Alexander Dauth, Violine obligat.

An die 20er Jahre erinnerte das Intermezzo „Safira“ des Berliners Ludwig Siede, der zu den großen Salonkomponisten zählt. „Leider etwas vergessen“, bedauerte Schröder: „Diese Musik hat noch unterscheidbare Melodien. Damals konnten die Leute noch komponieren.“ Da durfte auch Paul Lincke, der „Vater“ der Berliner Operette, nicht fehlen. Mit „Folies Bergère“ hatte er dem berühmten Varietétheater in Paris ein Denkmal gesetzt. Dieses Stück servierte das Ensemble ebenso wie seinen „Brandbrief Galopp“. Mit einem Augenzwinkern machte Schröder aus der „Petersburger“ eine „Petersberger“ Schlittenfahrt: Dessen Komponist Richard Eilenburg muss an Neujahr einfach sein. Genauso gehört Charles Emile Waldteufel, der „Walzerkönig aus Paris“, in solch ein Programm, zu dessen Stück „Ganz Allerliebst“ die junge Balletteuse des Salon-Ensembles, Luisa Lagner, durch den ausverkauften Saal walzte.

Später gelangte sie als Spanierin bei „Spanisches Blut“ von Gerhard Winkler zum Einsatz. Mit „Unter Donner und Blitz“, einer fetzigen Polka, brach auch die Johann-Strauss-Zeit an. Schön auch der „Walzer Nr. 2“ von Dimitri Schostakowitsch. Bei der Musik „Ungarisch“ von Jo Knümann legte Maria Kapuscinska ihr ganzes Temperament an den Tag. Als die Tango-Time anbrach, sang Thomas Bungert, der für alle Percussion-Einlagen zuständig war, noch zu Ohrwürmern wie „Regenbogen, die an mein Fenster klopfen“. Ebenso gefielen Kontrabassist Manfred Ozimek, Klarinettist Michael Wolf und Edgar Zens, „der alles, was nicht besetzt wird an Instrumenten in diesem Ensemble“, seinem Klavier entlockte.

Der Oberpleiser hatte auch das Potpourri „Rudolfs White Christmas Wonderland“ und „When I’m sixty four“ von John Lennon arrangiert, mit dem das Ensemble den musikalischen Schlusspunkt unter dieses siebte Neujahrskonzert setzte.

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