Erlebnisse der Bercker Freunde im Honnefer Karneval "Flipp und Zabeth - das ist Dauersauna"

BAD HONNEF · Flipp und Zabeth traten am Rosenmontag ihre Heimreise an. Und mit dem reizenden Fischerehepaar auch die 38 Freunde aus der Partnerstadt Berck-sur-Mer, die erstmals in Bad Honnef Karneval pur erlebten.

 Au revoir et à bientôt - auf Wiedersehen und bis bald: Die Bercker verabschiedeten sich nach schönen gemeinsamen Tagen von den Honnefer Freunden.

Au revoir et à bientôt - auf Wiedersehen und bis bald: Die Bercker verabschiedeten sich nach schönen gemeinsamen Tagen von den Honnefer Freunden.

Foto: Frank Homann

Für die beiden Riesen Flipp und Zabeth war allerdings ein Sondertransporter nötig. Und: Sie fahren noch wertvoller nach Hause zurück. Denn um den Hals tragen sie närrisches Edelmetall, den Sessionsorden der KG Löstige Geselle. Diese Honnefer Karnevalsgesellschaft hat die Patenschaft über die Bercker Jecke übernommen.

"Es war super, genial, außergewöhnlich." Gérard Resibeau, Präsident der Gesellschaft "Amis de Flipp et Zabeth", war voll des Lobes über die närrische Begegnung. Vor der Abfahrt sprach mit ihm und Annie Troublé, der Patin von Flipp und Zabeth, Roswitha Oschmann.

Wie reisen eigentlich Ihre Riesen?
Gérard Resibeau: Das ist jedes Mal ein großer Akt, diese dreieinhalb Meter langen Fischerfiguren reisefertig zu machen. So wie sie sind, voll bekleidet und nicht kopflos, haben wir sie in den Transportwagen gepackt. Demontieren wir sie, laufen wir Gefahr, sie zu beschädigen. Es handelt sich um eine Metallkonstruktion mit einem Gewicht von 60 Kilo. Deshalb beabsichtigen wir, ein leichteres Weidengestell zu bauen, dann könnten wir auch die Köpfe abnehmen.

Wo halten sich Flipp und Zabeth auf, wenn sie nicht gerade Karneval in Bad Honnef feiern?
Resibeau: Nach der Ankunft kommen sie direkt zurück in die Halle unseres Rathauses, wo sie ihren Platz haben seit ihrer Geburt 2005. Damals hatte Annie Troublé als Beigeordnete ihren Bau initiiert, um das Brauchtum wieder aufleben zu lassen.

Seit wann gibt es den Fischer und seine Frau aus Berck als Riesengestalten?
Annie Troublé: 1932 wurden sie ins Leben gerufen. Jetzt haben wir die vierte Generation. Brautpaare lassen sich gern mit ihnen im Rathaus fotografieren. Über das Jahr haben sie etwa sechs Einsätze in Berck, zum Beispiel auch beim Lenkdrachenfest. Und bis zu 15 Mal reisen sie. So sind sie auch jedes Jahr beim großen Karnevalszug in Dünkirchen dabei.
Resibeau: Das war jetzt ihr 146. Auftritt außerhalb von Berck. 2005 hatten sie ihren ersten Ausflug nach Paris zu einem großen Fest im Frankreichstadion. 2017 wird bei uns ein großes Forum stattfinden mit 400 solcher Riesen. Intention ist, dass noch mehr Städte sich solche Figuren zulegen, um irgendwann mit 1000 Riesen auf dem Champs-Élysées zu flanieren.

Da haben die Träger aber zu schleppen.
Resibeau: Oh ja, es ist schwierig, junge Männer für diese Aufgabe zu gewinnen. Das ist Dauersauna.

Wann feiern Sie nun in Berck Karneval? Gibt's da auch Kamelle?
Resibeau: Nicht so viel wie hier. Am nächsten Wochenende haben wir unseren Zug. Der endet vor dem Rathaus. Dort wird dann getanzt. Die Leute sind auch verkleidet.

Und wie fanden Sie den Honnefer Karneval?
Resibeau: Wunderbar. Wir sind so herzlich empfangen worden vom Partnerschaftskomitee, von der Karnevalsgesellschaft und von den vielen, vielen Jecken am Zugrand.

Sie kommen wieder?
Resibeau: Das war unsere Taufe, demnächst feiern wir Kommunion hier. Aber wir hoffen, dass die Löstige Geselle nächstes Jahr zu uns kommen. Erste Überlegungen sind im Gange.

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