Tonnenschwerer Tomograph für Bad Honnefer Praxis Ein Magnet hängt am Haken

BAD HONNEF · Ein Kran hievte am Mittwoch einen tonnenschweren Tomographen in die Radiologische Praxis Bad Honnef. Die Investitionssumme ist siebenstellig.

 Der mit Spannung erwartete Moment: Nach sorgsamer Vorbereitung hing der Magnet am Haken.

Der mit Spannung erwartete Moment: Nach sorgsamer Vorbereitung hing der Magnet am Haken.

Foto: Frank Homann

Exakt um 11.05 Uhr schwebte die tonnenschwere Last am Kran in die Höhe. Zentimeterarbeit dann im ersten Stock: Durch die geöffnete Wand der Gemeinschaftspraxis Bad Honnef für Radiologie und Nuklearmedizin wurde das Herzstück des neuen Kernspintomographen, der Magnet, ins Gebäude gezogen.

Dann hatten die Techniker das Wort. Mehrere Tage werden sie benötigen, das Gerät der neuesten Generation für das bildgebende Verfahren der Magnetresonanztomographie (MRT) zu installieren. Ab August dann werden davon vor allem Patienten profitieren.

Es war ein spannender Moment nicht nur für das Team der Gemeinschaftspraxis, darunter die Radiologen Bernd Sommer, Erich Wegen, Boris Kinkel und Thomas Bloch sowie die Leitende Medizinisch Technische Assistentin Veronika Mosch; die neun niedergelassenen Ärzte arbeiten eng mit Kollegen der Umgebung und dem benachbarten Cura-Krankenhaus zusammen. Auch dessen Mitarbeiter wie etwa der Kaufmännische Direktor Thorsten Schütze zückten die Kameras.

Kauf und Einbau des Philips-Gerätes - bei dem Typ handelt es sich um das weltweit erste volldigitale MRT - sind eine siebenstellige Investition in den Standort. Vor allem: Das Gerät, das nach 15 Jahren das alte MRT ablöst, "kann" mehr. Neben Untersuchungen wie MR-Mammographie und -Angiographie oder dem Einsatz in Neurologie und Orthopädie sind künftig auch Herzuntersuchungen und Untersuchungen der Prostata in Honnef möglich.

Zeit in der Röhre wird verkürzt

"Eben alles von Kopf bis Fuß", so Kinkel. Höhere Bildqualität und optimale Auflösung steigerten die Verlässlichkeit von Diagnosen. Gut für die Patienten, so Sommer: Das Gerät verfüge über einen größeren "Tunnel", sei viel leiser und schneller, was die Zeit in der "Röhre" verkürze. Sommer und Kinkel: "Wir sind stolz, das bieten zu können."

Begonnen hatte die Vorbereitung beim Bau des Praxiskubus: Da schon 2010 klar war, dass das MRT im Altbau irgendwann ersetzt werden würde, wurde der zunächst als Konferenzraum genutzte Bereich statisch für ein MRT ausgelegt.

Das Gerät samt Technik bringt es auf fünf Tonnen, das entspricht fünf Kleinwagen auf einer Fläche von wenigen Quadratmetern. Auch sonst dachte Architekt Raimund Schumacher vor. Hatte beim Einbau des alten MRT noch eine Wand aufgebrochen werden müssen, so wurde im Neubau ein großes Fensterelement vorgesehen, das einfach zu entfernen und wieder einzubauen ist.

Genug umzubauen gab es auch so noch. Nur ein Detail: Das Zimmer ist nun ein faradayscher Käfig, da das Verfahren einen abgeschirmten Untersuchungsraum voraussetzt. Auch entstanden Nebenräume im neuen Zuschnitt, die den Ablauf für Mitarbeiter und Patienten optimieren.

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