Grafschaft Erneute Sperrung eines Wirtschaftswegs aus Sicherheitsgründen

GRAFSCHAFT · In der Leimersdorfer Tongrube ist es erneut zu einem Hangrutsch gekommen. Auf einer Gesamtlänge von rund 25 Metern und einer Breite von sieben Metern sind rund 2000 Kubikmeter Erdreich abgesackt.

 Der Grubenbetreiber spielt auf Zeit, lautet ein Vorwurf.

Der Grubenbetreiber spielt auf Zeit, lautet ein Vorwurf.

Foto: Martin Gausmann

Auf dem angrenzenden Wirtschaftsweg, der von Landwirten und Wanderern genutzt wird, entstanden tiefe Risse, die es notwendig machten, den Weg umgehend zu sperren.

Die Gemeinde Grafschaft als Eigentümerin des Wirtschaftsweges kam damit sofort ihrer Verkehrssicherungspflicht nach. Bereits vor Monaten war es zur vorübergehenden Schließung eines Weges gekommen, nachdem es zu heftigen Absackungen gekommen war.

Constanze Kunkel von der Bürgerinitiative "Aktive Grafschafter" und der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Udo Klein machten sich nun vor Ort ein Bild der Lage. "Zum Glück kam niemand zu Schaden. Jetzt muss geklärt werden, was zum Abrutschen des Hanges geführt hat, und vor allem, welche Sicherungsmaßnahmen getroffen werden", sagte Klein. Und: "Dem Betreiber der Grube muss stärker auf die Finger geschaut werden."

Es sei nach den Vorkommnissen im vergangenen Jahr, wo es auch zu Absackungen gekommen war, völlig unverständlich, "dass so etwas wieder passieren konnte, zumal es für die Hänge vorgeschriebene Böschungswinkel von 30 Grad gibt, die solche Erdabrutschungen verhindern sollen", erklärte Klein. Das Bergamt sei informiert.

"Wir erwarten kurzfristig Aufklärung in der Angelegenheit. Unser Vertrauen in den Eigentümer der Tongrube und dessen Befähigung, eine solche Tongrube sicher zu betreiben, ist nicht erst nach diesen Vorkommnissen erschüttert", so der Vorsitzende der Grafschafter SPD.

Bezeichnend für das Verhalten der Tongruben-Betreiber sei auch, dass dieser Vorfall wieder nicht von ihm, sondern von den "Aktiven Grafschaftern" gemeldet worden sei. Wie bereits bei den vergangenen Hangbewegungen und Rissbildungen werde auch diesmal wieder "auf Zeit gespielt", in der Hoffnung, "dass das Fehlverhalten von der Öffentlichkeit und den zuständigen Behörden nicht registriert wird", erklärte Udo Klein.

Die SPD Grafschaft werde die weiteren Maßnahmen des Eigentümers der Tongrube genau beobachten. Zudem erwarte die SPD-Fraktion im Rat auch von der Verwaltung eine detaillierte Stellungnahme, damit alle Bürger genau über den Sachstand informiert würden.

Der Grubenbetreiber bestätigte auf Anfrage des GA die Absackungen. Sie seien Folge der "enormen Niederschläge der vergangenen Wochen". Mit Hilfe eines Gutachters werde man nun das weitere Vorgehen besprechen. Der Besprechungstermin finde am Montag statt.

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