Ahrweiler Junggesellenvereine Gemeinsames Fackelschaubild zum Schützen-Jubiläum

AHRWEILER · Das hatte Seltenheitswert: Die vier Ahrweiler Junggesellenvereine machen gemeinsame Sache mit dem Motiv zum Ahrweiler Martinsbrauchtum. Alle brannten im wahrsten Sinne für eine Idee. Zum 400-jährigen Bestehen der Junggesellen-Schützengesellschaft sollte es etwas Besonderes sein.

 Gemeinsam würdigen die vier Huten mit ihren Schaubildern das Jubiläum der Junggesellen-Schütze: Niederhut

Gemeinsam würdigen die vier Huten mit ihren Schaubildern das Jubiläum der Junggesellen-Schütze: Niederhut

Foto: Martin Gausmann

Das Läuten der Glocken von Sankt Laurentius gab den Startschuss für das Anzünden der Feuer in den Weinbergen noch bei Regen und tief hängenden Wolken, doch dann hatte Petrus ein Einsehen und in lodernden Lettern unterm schwarzen Nachthimmel war rund um Ahrweiler deutlich zu lesen: "Auf die Stadt, ihr Volk, ihr Rebgelände. Sankt Laurenti. Fleh Segen ohne Ende. 400 Jahre Junggesellen Schützengesellschaft".

Die Ahrhut war für den Anfang und die Ober-, Adenbach- und Niederhut in dieser Reihenfolge für die weiteren Teile des Schaubilds zuständig. Ausgeschmückt war der Spruch, für den die Kette der Junggesellenmajestät die Vorlage lieferte, unter anderem mit der Silhouette Ahrweilers, dem Konterfei des heiligen Laurentius und der riesigen Figur eines Schützen mit Gewehr.

"Mehr als 1100 Fackelpunkte haben wir entzündet. Die Schützenfigur ist rund 30 Meter hoch und unser Schriftzug etwa 70 Meter breit", erklärte Bastian Friedrich von der Niederhut. Weil die Fackeln bei der feuchten Witterung schwer anzuzünden seien, habe man sie erst im letztmöglichen Moment noch trocken aufgesteckt. "Das erspart Probleme, macht aber Stress", sagte Christian Siegert von der Ahrhut. Zwei Wochen hätten die 42 Ahrhöde Jonge tatkräftig an der Umsetzung gearbeitet und die letzten drei Tage "fast voll durchgemacht."

Zu der gelungen Umsetzung des Gebets an den heiligen Laurentius und noch einmal zum Geburtstag gratulierte Dechant Jörg Meyrer, der den Schaubildpokal stellvertretend für alle Beteiligten an Peter Ropertz, Hauptmann der Junggesellen-Schützen, übergab. "Ich denke, das schönste Geschenk haben wir uns heute selbst gemacht", erklärte dieser bei der Preisverleihung, die von unzähligen Schaulustigen am Marktplatz gefeiert wurde.

Das Schaubild sei auch als Dank gedacht "an eine großartige Bevölkerung, die uns seit 400 Jahren unterstützt". Schon vor einem Jahr hätte man die Idee zu einer gemeinsamen Aktion gehabt, Jan Terporten hätte schließlich den Spruch der Königskette vorgeschlagen.

Beim Schaubild wurde Zusammenhalt demonstriert. Und wenn sie bei der Verkündigung des Jury Urteils lautstark "Schaubildmeister, Schaubildmeister", riefen, dann meinten die Junggesellen sich alle gemeinsam. Beim Feuer brach das traditionelle Wettkampffieber trotzdem durch.

Anfeuerungsrufe echoten durch die Gassen, unmittelbar bevor die Vorsitzende des Martinsausschusses, Ruth Klein, bekanntgab, welches Feuer mindestens zehn Minuten lang als gleich bleibende gerade Säule gebrannt hatte. Die Jury aus Klein sowie jeweils einem Vertreter für jede der vier Huten und der vier Junggesellenvereine sowie Bürgermeister Guido Orthen und der Schulelternbeirätin Julia Wurstner wählte als Zweitplatzierten die Ahrhut, für die Kai Burggraff einen Gutschein entgegennahm.

Da freute sich die Niederhut schon, denn sie wähnte sich als Sieger. Den Silberteller der Stadt überreichte Bürgermeister Orthen denn auch an den Schultes der Niddehöde, Sebastian Reuter, der von seinen Kameraden auf die Schultern gehoben wurde.

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