Kommentar zu Maklergebühren Keine Lösung

Meinung · Wer den Makler bestellt, der zahlt ihn auch: Was schon bei Vermietungen gilt, soll nach den Plänen von Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) künftig auch beim Kauf von Wohnungen oder Häusern der Fall sein.

 In diesem Fall ist Courtage zu zahlen: Ein Kugelschreiber liegt auf einer Kleinanzeige des Immobilienteils einer Tageszeitung.

In diesem Fall ist Courtage zu zahlen: Ein Kugelschreiber liegt auf einer Kleinanzeige des Immobilienteils einer Tageszeitung.

Foto: dpa

Eines ist klar: Wie auch immer das System der Maklergebühren in Deutschland gestaltet wird: Das Hauptproblem auf dem Immobilienmarkt in Deutschland wird es nicht lösen. Es wird dann nicht plötzlich mehr Häuser und Wohnungen in den befragten Metropolen geben, die sich Durchschnittsverdiener auch leisten können.

Die Argumentation der Bundesjustizministerin, dass viele Immobilienkäufer durch das Bestellerprinzip mehr finanziellen Spielraum erhalten, dürfte durch einen anderen Effekt konterkariert werden. Die Verkäufer werden die Maklerprovision einfach auf den Verkaufspreis aufschlagen. Dann würden die Preise in befragten Gegenden weiter steigen.

Eher hilft da schon der Ansatz, dass es künftig keine festen Empfehlungen für die Höhe der Maklergebühren mehr geben soll. In Nordrhein-Westfalen dürfen Makler derzeit bis zu 7,14 Prozent verlangen, wobei sich Käufer und Verkäufer die Provision teilen. Mehr Wettbewerb zwischen den Maklern bei der Gebührenhöhe würde zu einer Senkung der Durchschnittsgebühren beitragen.

Am wichtigsten wäre aber, dass die öffentliche Hand zu finanzierbaren Immobilienpreisen beiträgt. Sie profitiert vom Immobilienboom und nutzt das auch deutlich aus. Mehrfach haben die Bundesländer in den vergangenen Jahren die Grunderwerbssteuer deutlich angehoben. Eine Absenkung würde für alle Interessenten den Spielraum beim Hauskauf erhöhen.

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