Bilanz Geschäft bei der Post läuft rund

Bonn · Nach einem kräftigen Gewinnanstieg im abgelaufenen Geschäftsjahr erwartet Postchef Frank Appel auch in den kommenden Jahren glänzende Geschäfte. Der weltgrößte Logistikkonzern profitiert vom Handelsboom in Asien und Lateinamerika.

Im Inland geht zwar das Briefaufkommen zurück, doch das wegen des Internethandels stark wachsende Paketgeschäft kompensiert die Einbußen fast vollständig.

Bis 2015 werde das Betriebsergebnis im Konzern nochmals um mindestens 700 Millionen Euro steigen, prognostizierte Appel gestern bei der Bilanzvorlage in Bonn. Im vergangenen Jahr konnte die Post den Umsatz weltweit um fünf Prozent auf 55,5 Milliarden Euro erhöhen, der Jahresüberschuss stieg um 40 Prozent auf knapp 1,7 Milliarden Euro.

Darin enthalten waren allerdings noch einmalige Effekte aus dem Verkauf der Postbank. Doch auch ohne diese Effekte arbeitete die Post profitabler als im Vorjahr. "Wir liefern, was wir versprochen haben", sagte Appel. Trotz des deutlich höheren Gewinns will die Post die Dividende für die Aktionäre unverändert bei 70 Cent pro Aktie lassen.

Die Anleger reagierten gestern dennoch euphorisch: Mit einem Kursplus von fast sechs Prozent war die Postaktie der Tagesgewinner im Deutschen Aktienindex (Dax). Die gute Geschäftsentwicklung führte bisher allerdings noch nicht zu einem Beschäftigungsaufbau im Inland.

Am Jahresende arbeiteten zwar mit knapp 474.000 Frauen und Männern weltweit knapp 2000 Beschäftigte mehr für die Post, im Inland waren es mit 202.000 aber 3000 weniger als vor Jahresfrist. Anlässlich der bevorstehenden Tarifrunde warnte Appel vor zu hohen Erwartungen der Arbeitnehmerseite.

Zwar habe die Post im Briefbereich das Betriebsergebnis mit knapp 1,1 Milliarden Euro verteidigt, das Geschäft sei hier jedoch nach wie vor "harte Arbeit". "Es ist schwierig, dieses Niveau zu halten." Fürs laufende Jahr erwartet Appel einen mindestens stabilen Ertrag im Briefbereich. Die Portoerhöhung auf 58 Cent werde dazu einen "hohen zweistelligen Millionenbetrag" beisteuern. Auch der E-Postbrief komme langsam in die Gänge.

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