Baumesse in Meckenheim Vom Schloss bis zur Heizung

MECKENHEIM · Messe "Haus und Garten" lockte viele Besucher nach Meckenheim. Als er 1990 nach Meckenheim zog, waren Elektrospeicherheizungen zwingend vorgeschrieben. Heute werde er durch hohe Kosten für sein Heizsystem bestraft, erklärte ein 74-jähriger Hausbesitzer, der am Samstag die Messe "Haus und Garten" in der Meckenheimer Jungholzhalle besuchte.

 Anfassen und ausprobieren: Besucher bei der Baumesse in Meckenheim.

Anfassen und ausprobieren: Besucher bei der Baumesse in Meckenheim.

Foto: Wolfgang Henry

Dort wollte er sich über Energiesparmöglichkeiten informieren und sich beim Energieversorger RWE gezielt nach einem Pilotprojekt für Nachtspeicheröfen erkundigen, von dem er gehört hatte. Um an der Machbarkeitsstudie "Windheizung" teilzunehmen, komme er zu spät, bedauerte RWE-Energieberater Roland Bünder. Tatsächlich werde in 30 Meckenheimer Haushalten zurzeit getestet, inwieweit Elektroheizungen mit Hilfe einer intelligenten Steuerung als Speicher für erneuerbare Energien dienen können.

Da schlummere ein riesiges Speicherpotenzial, erläuterte Bünder. Denn nach wie vor sei es das Problem erneuerbarer Energien wie Wind und Sonne, dass sie nicht dann anfallen, wenn sie gebraucht werden: "Ganz Deutschland sucht nach Speichermöglichkeiten!"

Für den Eigenverbrauch des mit der eigenen Solaranlage erzeugten Stroms sei die Speichertechnik inzwischen fortgeschritten: Moderne Batterien machten es möglich, den Strom dann zu nutzen, wenn man ihn benötige, erläuterte Martin Weihsweiler, Inhaber der Firma Degen Bedachungen. Für den Dachdeckermeister sind Dächer Nutzflächen, die mit Photovoltaikmodulen versehen einem zusätzlichen umweltfreundlichen Zweck dienen können.

Nur durch die Möglichkeit der Eigennutzung blieben die Solaranlagen auch nach der Reduzierung der Fördergelder für Hausbesitzer attraktiv.

Eine Alternative zu klassischen Elektrospeicheröfen, besonders flache Infrarot-Heizkörper, pries Christian Iske von der Firma Meckelholt Gebäudetechnik an. "Sie sehen es nicht - es fühlt sich aber traumhaft warm an." Am Stand gegenüber sollten gleich ganze Häuser Interessenten finden. Die Meckenheimer Baufirma Weyer baut derzeit Doppelhäuser an der "Meckenheimer Sonnenseite" hinter dem Bahnhof und stellte diese bei der Baumesse vor. Wie Gerd Gerres vom Städtischen Bauamt erläuterte, kann voraussichtlich bereits im Frühsommer des kommenden Jahres auch die Bautätigkeit im Neubaugebiet Merler Keil II losgehen. Die Erschließung soll in wenigen Wochen starten.

Für Einbruchschutz interessierte sich ein Hausbesitzer aus Bonn. "Diebe werden immer schlauer - da muss man mithalten", erläuterte der 68 Jahre alte Pensionär, der die Gelegenheit nutzte, wegen Fenstergittern mit Metallbauer Bernd Hardy persönlich in Kontakt zu treten. Weil es im Außenbereich vor allem pflegeleicht sein soll, stellte Gartenbauer Jörg Brinkmann auch Kunstrasen als Alternative zu Gras an seinem Messestand vor, den er mit drei Meter hohen am Kasten-Spalier gezogenen Amberbäumen als Blickfang in Szene setzte.

Schon am Samstag konnte die Messe "Haus und Garten" zur Freude der etwa 30 Aussteller deutlich mehr Besucher als in den vergangenen Jahren verzeichnen. Eröffnet wurde die zweitägige Veranstaltung, zu der die Raiffeisenbank Rheinbach Voreifel gemeinsam mit der Meckenheimer Handwerkerschaft unterstützt vom Meckenheimer Verbund eingeladen hatte, von Burkhard Kraus, Vorstand der Raiffeisenbank, Kreishandwerksmeister Thomas Radermacher und Bürgermeister Bert Spilles.

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