Zeugnisübergabe und Lossprechung Ein Kraftakt, der sich gelohnt hat

BONN/SIEGBURG · Mechatroniker und Servicemechaniker nehmen ihre Abschlusszeugnisse in Empfang. Garten- und Landschaftsbauer feiern Lossprechung.

 Geschafft: Die Gesellen der Kraftfahrzeug-Innung haben ihre Prüfungen gemeistert.

Geschafft: Die Gesellen der Kraftfahrzeug-Innung haben ihre Prüfungen gemeistert.

Foto: Thomas Heinemann

Das Kraftfahrzeughandwerk ist längst ein technischer Beruf, bei dem heute öfter der Laptop als die alte Ölkanne zum Einsatz kommt. Die Anforderungen wachsen von Jahr zu Jahr, weiß Heinz Berhausen, Vorsitzender des Prüfungsausschusses der Kfz-Mechatroniker. Den diesjährigen Gesellen stellt er ein gutes Zeugnis aus: 35 der 40 Kfz-Mechatroniker für Pkw, Nutzfahrzeuge oder Kommunikationstechnik sowie zwei Karosserie- und Fahrzeugbauer haben ihre Gesellenprüfung bestanden. Auch 43 der 50 Servicemechaniker erhielten nun in Siegburg ihr Abschlusszeugnis.

"Insgesamt haben wir mit den Zwischenprüfungen diesen Sommer 264 Prüfungen abgenommen", resümierte Heinz Berhausen. "Ein paar Ausreißer gibt es immer, ein paar sind auch erst gar nicht zur Prüfung erschienen. Andere waren dafür besonders gut."

Etwa Patrick Suing, der Prüfungsbeste der Kfz-Kommunikationstechniker. "Ich will Maschinenbau studieren, vielleicht in Aachen oder in Karlsruhe, und auf jeden Fall weiter aufsteigen", sagte der 22-Jährige. Im Beruf bei den Stadtwerken Bonn Erfahrung sammeln will dagegen Michael Düx. Der 22-Jährige ist Prüfungsbester für Nutzfahrzeuge. Auch der beste Servicemechaniker, Peter Frings (21), will weiterarbeiten: bei Ford Schiffmann in Bonn, wo er später vielleicht seinen Meister machen kann.

Sein Hobby zum Beruf gemacht hat Hendrik Züll. Der 31-Jährige war bereits ausgebildeter Verfahrensmechaniker für Kunststoff - und sehnte sich nach Veränderung. Er wagte mit der Unterstützung von Freunden und Familie eine zweite Ausbildung zum Karosserie- und Instandhaltungstechniker und schloss sie als Bester des Jahrgangs ab. "Zum Lernen ist man nie zu alt, auch wenn es hart war, neben der Ausbildung noch arbeiten zu müssen. Das war ein Kraftakt, der sich aber auf jeden Fall gelohnt hat." hth

Die Berufsaussichten für die 42 frischgebackenen Gesellen des Garten- und Landschaftsbaus sind rosig. Betriebe suchen händeringend nach Fachkräften. Die Absolventen aus Bonn und der Region feierten am Freitag im Parkrestaurant Rheinaue ihre Lossprechung. Der Vorsitzende des Bezirksverbands Rheinland-Süd, Martin Losem, und Thomas Krämer vom Präsidium des Landesverbands übergaben den Gesellen ihre Zeugnisse.

Besonders geehrt wurden die drei Besten des Jahrgangs. Mark Clever ist Drittbester, mit einem Notenschnitt von 1,7 ist Max Wagner zweitbester Absolvent, und Michael Wershofen ist mit einer Durchschnittsnote von 1,5 bester Garten- und Landschaftsbauer.

Durchgefallen sind lediglich zwei junge Leute, die die in der Regel dreijährige Ausbildung hinter sich haben. Der Verband empfehle den jungen Gartenbauern, sich stets weiterzubilden, sagt Karoline Giesebrecht. Als Meister und Techniker hätten sie noch bessere Aussichten.

Matthias Hanses wird weiter die Schulbank drücken, um das Fachabitur zu erlangen. Dann hat er die Möglichkeit zu studieren. Mit seinem Kollegen Florian Hoffmann ist er sich einig, dass er viel gelernt hat. Auch fürs Leben.

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