Mit einer Stimme

Meinung | Berlin · Berlin.Europa sucht nach einer abgestimmten Haltung zur Krise in Venezuela. Und ausgerechnet Griechenland gibt sich bockig.

 Nicolas Maduro (M.), Präsident von Venezuela bei einer Militärübung. Foto: dpa

Nicolas Maduro (M.), Präsident von Venezuela bei einer Militärübung. Foto: dpa

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Kommentar zu Europas Position in der Venezuela-Krise

Die EU fordert freie und faire Wahlen in Sicherheit in dem südamerikanischen Land ein, aber Griechenland mag nicht mitspielen. Der griechische Patient, von Euro-Europa und internationalen Geldgebern mit Milliarden-Rettungspaketen am Leben erhalten, verweigert in Sachen Venezuela die Solidarität. Womöglich hat der Namensstreit mit dem Nachbar Nord-Mazedonien doch mehr Energie absorbiert als gedacht.

Und dennoch wird Europas Unterstützer-Adresse für Interimspräsident Juan Guaidó auch ohne Griechenland auskommen. Niemand wird und will in Venezuela militärisch einmarschieren (auch die USA nicht), um den hochkorrupten Machthaber Nicolas Maduro endlich aus dem Präsidentenpalast zu bekommen. Doch ein geeintes Europa, das sich weiter als Friedensprojekt verstehen und diese Idee auch hinaus in die Welt tragen muss, darf nicht zögerlich sein, wenn es um Freiheit und Demokratie in anderen Regionen auf diesem Globus geht.

Dazu passt eines der zentralen Themen, das Deutschland in den zwei Jahren seiner (nicht ständigen) Mitgliedschaft im UN-Sicherheitsrat betonen will: die Abwehr von Krisen, um diese möglichst zu vermeiden oder sie zumindest einzudämmen. Krisenprävention ist aktuell in Venezuela das Gebot der Stunde.

Ein Bürgerkrieg mit Hunderten Toten muss unbedingt vermieden werden. Deshalb ist es richtig, wenn Europa gesammelt auftritt und mit Nachdruck das fordert, was jedem Volk zustehen sollte: seine politischen Führer in freien Wahlen selbst zu bestimmen. Das wird mit einem Präsidenten Maduro, dessen System durch und durch korrupt ist, nicht gehen. Europa muss Mut machen, damit Venezuela die Wahl hat.

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