Streit zwischen der Türkei und den Niederlanden Der Erdowahn geht weiter
Bonn · Die Abschiebung niederländischer Kühe aus der Türkei sorgte in den sozialen Medien für große Lacher. Es gab bunte Vermutungen, ob als nächstes ein Gouda-Verbot folgt. Doch wie werden die Niederlanden zurückschlagen? Eine Sammlung von Überlegungen.
Als ein türkischer Züchterverband niederländische Kühe ausweisen ließ, lieferte das Land am Schwarzen Meer den sozialen Medien neuen Zündstoff. Die Reaktion auf die Absage von türkischen Wahlkampfauftritten in den Niederlanden brachte zum Beispiel beim Kurznachrichtendienst Twitter den Hashtag „kuhgate“ hervor. Ein Suffix zur Benennung von großen Skandalen, der auf die „Watergate-Affäre“ zurückgeht.
Die mediale Anteilnahme für die niederländischen „Rindfugees“ war groß. Häufig hieß es: „Keine Kuh ist illegal!“ Als möglicher Grund für die Abschiebung der Vierbeiner wurde deren Nähe zur „Gülle-Bewegung“ vermutet. Bezugsperson ist dabei der Erzfeind von Recep Tayyip Erdogan, Fethullah Gülen, dem der türkische Präsident den Putschversuch im vergangenen Juli zuschreibt.
Aber das war noch nicht das Ende der Kreativität: Diskutiert wurde auch, ob es in der Türkei bald ein Gouda-Verbot geben würde. Zählen Fahrräder in der Türkei weiterhin als Verkehrsmittel, oder wird nun auch jede Fiets des Landes verwiesen? Ist die holländische Antje Staatsfeind Nummer Eins?
Doch welche Konterreaktion ist von den Niederlanden zu erwarten? Werden sie alle Dönerbuden schließen lassen? Oder in diesen nur noch „Kaas am Spieß“ anstelle des üblichen Fleisches anbieten? Gibt es bald ein Verbot von Pistazien und Tee ?
Wie könnte man diesen Streit beenden? Vielleicht müssen beide an ihre Gemeinsamkeit erinnert werden: die Tulpe. Schließlich waren es die Türken im Osmanischen Reich, die das niederländische Wahrzeichen im großen Stil kultivierten und im 16. Jahrhundert die ersten Gartentulpen nach Europa gebracht haben.
