Streuobstwiese und Nazi-Kult So ist der zweite Schwarzwald-Tatort "Sonnenwende"

BONN · Der zweite Schwarzwald-Tatort "Sonnenwende" in der ARD führt in die finstere Welt rechtsextremer Ökobauern. GA-Redakteur Dominik Pieper hat ihn vorab gesehen.

Es knirscht: Kommissarin Tobler (Eva Löbau) vermisst bei ihrem Kollegen Berg (Hans-Jochen Wagner) Distanz zum Fall.

Es knirscht: Kommissarin Tobler (Eva Löbau) vermisst bei ihrem Kollegen Berg (Hans-Jochen Wagner) Distanz zum Fall.

Foto: SWR

Der Schwarzwald-Tatort ist bislang vor allem durch eines bekannt geworden: Harald Schmidt spielt nicht mit. Vor Drehstart 2017 schmiss er seine Rolle als Kriminalrat hin. So mussten die Freiburger Kommissare Berg (Hans-Jochen Wagner) und Tobler (Eva Löbau) ohne den prominenten Sidekick aus dem gehobenen Dienst losermitteln. Unspektakulär fiel ihr Einstand "Goldbach" im Herbst aus. Die betont ruhige Art setzt sich nun auch im zweiten Fall des Duos fort.

In "Sonnenwende" geht es finster zu: Die Geschichte ist in der Welt rechtsextremer Ökobauern angesiedelt. Kommissar Berg, der wortkarge Naturbursche, trifft seinen alten Freund Volkmar (Nicki von Tempelhoff) wieder, der just dieser Szene angehört. Er lebt mit seiner Familie abgeschottet auf einem Hof, wo Ökolandwirtschaft und völkische Ideologie Hand in Hand gehen. Tochter Sonnhild will raus aus dem weltfremden Familienverbund.

Als sie plötzlich stirbt, nimmt die Polizei die Ermittlungen auf. Berg hegt zunächst Sympathie für die Biobauern. Will er doch selbst die bäuerliche Tradition seiner Familie fortführen. Etwas naiv lässt er sich von Volkmar einwickeln, der die alte Freundschaft beschwört. Zwischen Streuobstweise und Nazi-Kult schleppt sich die Geschichte bleiern und spannungsarm dahin. Die Ermittler bleiben blass. Einerseits schön, dass hier mal stinknormale Kommissare am Werk sind. Andererseits dürfen Berg und Tobler ruhig einen Zahn zulegen, sonst gelten sie bald als das Spezialeinschlafkommando der Reihe.

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