Tatort "Auf einen Schlag" aus Dresden "Drei Engel für Charlie" auf Sächsisch

Dresden · Mit der Folge "Auf einen Schlag" kehrt der Tatort nach Dresden zurück. Erstmals ermittelt mit Henni Sieland (Alwara Höfels), Karin Gorniak (Karin Hanczewski) und Maria Magdalena Mohr (Jella Haase) ein Frauentrio.

•Zwei der drei Engel aus Dresden: Die Kommissarinnen Henni Sieland (Alwara Höfels, l.) und Karin Gorniak (Karin Hanczewski).

•Zwei der drei Engel aus Dresden: Die Kommissarinnen Henni Sieland (Alwara Höfels, l.) und Karin Gorniak (Karin Hanczewski).

Foto: MDR

Ein toter Schlagerstar in Dresdner Postkartenkulisse: So beginnt der neue "Tatort" aus der sächsischen Landeshauptstadt, die erstmals seit 1999 wieder Schauplatz der Krimireihe ist. Damals zog Peter Sodanns Ehrlicher nach Leipzig um, nun kehrt der MDR mit dem ersten komplett weiblichen Ermittlerteam in die Stadt zurück.

Henni Sieland (Alwara Höfels), Karin Gorniak (Karin Hanczewski) und Maria Magdalena Mohr (Jella Haase) bekommen es in "Auf einen Schlag" mit dem Mord an Sänger Toni zu tun. Der ehemalige Kinderstar sollte mit seiner Partnerin Tina am Dresdner Zwinger auftreten. Die Anspielungen auf Stefan Mross und Stefanie Hertel sind augenfällig. Mitunter recht burschikos auftretend, ermitteln Dresdens "Drei Engel für Charlie" in der nur scheinbar heilen Welt des Schlagers - und treiben ihren Chef Schnabel (herrlich: Marin Brambach) in den Wahnsinn. Der kommt als trotteliger Kleinbürger daher, erweist sich aber als ambivalente Figur. Etwa dann, wenn im Verhör bei ihm der strenge Vopo aus alter Zeit zum Vorschein kommt.

Doch der eigentliche Star ist hier Autor Ralf Husmann. Der "Stromberg"-Schöpfer hat seinen ersten "Tatort" als klassischen Whodunnit angelegt. Was ihn zum Ereignis werden lässt, sind die gepfefferten Dialoge, das Spiel mit Klischees und die Liebe zum Detail, die selbst in kleinsten Nebenfiguren zum Ausdruck kommt. Husmanns Hang zur Überspitzung wirkt aber nie albern. Der Humor ist angenehm beiläufig, wie auch die Einführung des neuen Teams. Unter Regie von Richard Huber ist alles stilsicher durchkomponiert bis hin zu einem Ende, das einen überraschenden Knalleffekt bereithält.

ARD, Sonntag, 20.15 Uhr.

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