Starkes Finale des 7. Rolandseck-Festivals Noch einmal mit allen Finessen

remagen · Das letzte Konzert des diesjährigen Rolandseck-Festivals bot eine Zusammenfassung kammermusikalischer Finessen, eingebettet in das Arp Museum und die aktuelle Nazarener-Ausstellung.

Den Anfang machten Ohad Ben-Ari, Guy Braunstein, Daishin Kashimoto, Amihai Grosz und Zvi Plesser mit Darius Milhauds "La Création du Monde" in der Fassung für Klavierquintett. Das Stück, in dem Milhaud afrikanische Schöpfungsmythen vertont hat, wurde von Braunstein bewusst als Gegenpol zu der religiösen Ausstellung gewählt. Auch musikalisch setzte Braunstein hier einen etwas anderen Akzent: Die Jazz-Elemente, die für Milhaud typisch sind, machten den Musikern hörbar Freude und ließen auch das Publikum "swingen".

Mal verträumt-romantisch und mal gewitzt wirkte das folgende Trio für Oboe, Fagott und Klavier von Poulenc. Oboist Nicholas Daniel und Fagottist Gilbert Audin traten solistisch noch einmal hervor. Besonders gefiel dabei das melodiöse Andante con moto, das die leichte Wehmut angesichts des Festival-Endes nicht passender hätte ausdrücken können.

Wie schon beim ersten Konzert durfte Ria Ideta mit ihrer Marimba nicht fehlen. In der Petruschka-Bearbeitung von Hisaoki Mizuno wurde das außergewöhnliche Instrument gekonnt in Szene gesetzt. Nach der Pause folgte mit Dvoraks "Biblischen Liedern" in großer Besetzung und der hervorragenden Mezzosopranistin Jurgita Adamonyté der krönende Abschluss. In der Bearbeitung von Ohad Ben-Ari, einem der beiden künstlerischen Leiter des Festivals, traf Adamonyté in jedem der berührenden Lieder den richtigen Ton und faszinierte das Publikum.

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