Düsseldorfer Kom(m)ödchen zu Gast in Springmaus

Sushi für Freunde - Treffliche Mischung aus Sitcom und politischer Satire

Bonn. Wem "Couch" gefiel, das letzte Stück des traditionsreichen Kom(m)ödchen-Ensembles, dem auch schon Harald Schmidt und Volker Pispers angehörten, der ist auch bei "Sushi - Ein Requiem" richtig. Das neue Stück schlägt in die gleiche Kerbe wie der erfolgreiche Vorgänger.

Nur wenige Wochen nach der Düsseldorfer Premiere im Kom(m)ödchen- Theater konnte sich nun auch das Bonner Publikum im Haus der Springmaus davon überzeugen. Fixpunkt der Handlung von "Sushi" ist wie schon in "Couch" der leicht neurotische Kabarettist Christian (Christian Ehring), in dessen Wohnung wahre und eingebildete Freunde (Heiko Seidel und Maike Kühl in diversen Rollen) munter aus- und eingehen.

Die Handlung, wenn man sie so nennen will, ist eigentlich gänzlich unbedeutend. Es geht um Typen, nicht um Charaktere. Sarah zum Beispiel steht für gewissenlose Banken. Dass kein wirkliches Interesse am Wohle des Anlegers besteht, zeigt sie in einer herrlich gespielten Illustration des Bankensystems, in der sie anschaulich 300 Prozent Rendite schafft - alles aus der Tasche desselben "Anlegers" im Publikum.

Herrlich gespielt ist vor allem auch Seidels Hajo, der kleinlaut für die Frühförderung seiner hochbegabten Zwillinge eintritt. Diese Figur ist mit ihrem Gemurmel, aus dem immer wieder kleine Geistesblitze hervorschießen, die komischste auf der Bühne. Ehring hat das Stück zusammen mit Fernsehautor Dietmar Jacobs ("Stromberg", "Dr. Psycho") geschrieben. Herausgekommen ist eine treffliche Mischung aus Sitcom und politischer Satire.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Ein Porträt Venedigs am Piano
Iiro Rantala und Fiona Grond beim Jazzfest Ein Porträt Venedigs am Piano
Zum Thema
Hip-Hop mit Hörnern
Antilopen Gang auf dem KunstRasen Hip-Hop mit Hörnern
Kompetenz fehlt
Kommentar zur Studie über Medienkompetenz Kompetenz fehlt
Aus dem Ressort