Konzert im Feuerschlösschen Britisches Trio "Broom Bezzums" erzeugt besondere Stimmung

BAD HONNEF · Wenn sich drei begabte Vollblutmusiker zusammentun, um gute Laune zu stiften und leidenschaftliche Musik zu spielen, kann nur Gutes herauskommen.

 Erfrischend anders (von links): Katie Doherty, Andrew Cadie und Mark Bloomer beim Abschluss der "Winter Carol Tour".

Erfrischend anders (von links): Katie Doherty, Andrew Cadie und Mark Bloomer beim Abschluss der "Winter Carol Tour".

Foto: Frank Homann

.Mark Bloomer, Andrew Cadie und Katie Doherty sind da keine Ausnahme: Als "Broom Bezzums" verbreiteten sie im Zuge ihrer "Winter Carol Tour" fröhliche Weihnachtsstimmung in ganz Deutschland, am Wochenende gaben sie bei "Folk im Feuerschlösschen" das letzte Konzert.

Drei Dinge gibt es zu "Broom Bezzums" zu sagen. Erstens: Selten hat ein so sympathisches Trio Einzug in das altehrwürdige Gemäuer gehalten. Ob Anekdoten über deutsche Dialekte, die altenglische Tradition des Wassailing oder die Geschichte vom kläglichen Versuch der Bandmitglieder, in einem deutschen Supermarkt eine Steckrübe zu kaufen - mit herrlich schwarzem britischen Humor sorgten die drei Musiker immer wieder für herzhafte Lacher.

Ihr Deutsch konnte sich dabei sehen lassen. "Ihr müsst jetzt alle mitsingen", kündigte etwa Bloomer an und ergänzte schmunzelnd: "Tut so, als wäret ihr eine Horde betrunkener Bauern. Wenn ich so in die Runde schaue, dürfte euch das nicht allzu schwer fallen." Zweitens: Musikalisch haben "Broom Bezzums" einiges auf dem Kasten.

In wechselnder Besetzung luden sie zu einer gut zweistündigen Reise durch das verschneite Northumberland, die stürmischen Shetlands und sogar das winterliche Deutschland ein. Mal sanft, mal kraftvoll, mal flott, mal melancholisch, aber stets vielseitig und mitreißend präsentierten sie eine Mischung aus traditionellem Folk und moderneren Weihnachtsstücken. Mit mehrstimmigem Gesang machte die Band jedes Werk zu etwas Besonderem - Höhepunkte waren unter anderem das wehmütige "Crow on the Cradle", das sehnsuchtsvolle "The Wild Mountainside" sowie der Klassiker "Good King Wenceslas".

Drittens: Abwechslung schreiben die drei Briten groß. An Gitarre, Geige, Percussion und auch ausgefalleneren Instrumenten wie den Northumbrian Smallpipes, dem kleinen Bruder des schottischen Dudelsacks, wurde fleißig hin- und hergewechselt. Auch die Lieder reichten von einem traurigen Stück über das Weihnachtsfest im Ersten Weltkrieg bis zu Slades Partykracher "Merry Christmas Everybody". Die pure Spielfreude von Bloomer, Cadie und Doherty steckte schnell auch das Publikum an, bis schließlich ausgelassen im Takt geklatscht und mitgesungen wurde. Die Musiker dankten zum Schluss: "Ihr wart die besten betrunkenen Bauern, die wir uns wünschen konnten."

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