Viola Wilmsen in der Trinitatiskirche Bonner Oboistin ist an der Spitze angekommen

Bonn/Berlin · In den nächsten Tagen ist die Oboistin Viola Wilms gleich zwei Mal in Bonner Mission unterwegs. Einmal in Berlin, wo sie heute lebt, und einmal in Bonn, wo sie geboren wurde. In der Hauptstadt wirbt die leidenschaftliche Musikerin am Donnerstagabend in einem Konzert, das die Bürger für Beethoven auf Einladung der Landesvertretung NRW veranstalten, für die Festspielhaus-Idee. Und in ihrer rheinischen Heimatstadt, wo ihre Eltern zu Hause sind, gibt sie am 6. Mai in der Endenicher Trinitatiskirche mit dem Ensemble Berlin Counterpoint ein Benefizkonzert.

 Eine Bonnerin in Berlin: Oboistin Viola Wilmsen.

Eine Bonnerin in Berlin: Oboistin Viola Wilmsen.

Foto: Anna Klemm

In den Genuss der Spenden kommt die Aktion "Augenlicht retten in Bangladesch" der Andheri-Hilfe. Für Wilmsen sind solche Konzerte eine ganz wichtige Seite ihres Berufes. "Ich gebe unglaublich gerne Benefizkonzerte", sagt sie, "es ist eine tolle Möglichkeit, diesen wichtigen Organisationen zu helfen."

In der Trinitatiskirche hat Viola Wilmsen in ihrer Bonner Zeit viel konzertiert. Unter anderem als Teil des Poulenc Trios, bei dem der Bonner Pianist Fabian Müller am Klavier saß. Sie wurde von den Bürgern für Beethoven gefördert und hat zahlreiche Preise gewonnen, unter anderem bei "Jugend musiziert". Heute könnte man sagen, dass die im Bach-Jahr 1985 geborene Viola Wilmsen alles erreicht hat, was für eine junge Oboistin überhaupt möglich ist. Vielleicht sogar noch ein bisschen mehr.

Als Türöffner erwies sich der erste Preis beim Sony-Wettbewerb in Japan, der als der anspruchsvollste Wettbewerb für ihr Instrument weltweit gilt. Dass sie die erste Frau und erste Deutsche war, der dieser Preis überhaupt zuerkannt wurde, erhöhte die Aufmerksamkeit nicht unbeträchtlich. Für eine Karriere, meint Wilmsen, sei der Preis zwar nicht notwendig, "aber sehr hilfreich". Jedenfalls saß sie ein Jahr später im Orchestergraben der Deutschen Oper Berlin. Doch sehr lange hielt es sie dort nicht. Vergangenen Sommer wechselte sie als Solo-Oboistin zum ebenfalls in Berlin beheimateten Deutschen Symphonie Orchester (DSO), mit dem sie bereits beim Beethovenfest gastierte. Eine verantwortungsvolle Position, weil sie gleichsam die Konzertmeisterin der Holzbläser ist und alles mit dem Geiger am ersten Pult koordinieren muss.

"Ich war im Operngraben sehr glücklich", sagt Viola Wilmsen, "aber beim DSO habe ich viel mehr Freiheiten. In einem solchen Orchester wird es nicht nur gewürdigt, sondern sogar verlangt, dass man als Solo-Oboistin nebenher noch Solo-Konzerte gibt und kammermusikalisch aktiv ist." Dafür hat sie jetzt "unglaublich viel mehr Zeit". Gut für Bonn, gut für die Andheri-Hilfe, gut für die Bürger für Beethoven. Und vor allem: gut für sie selbst.

Trinitatiskirche, Montag, 6. Mai, 19.30 Uhr: Benefiz-Konzert mit Berlin Counterpoint; Werke von Mozart, Poulenc, Thuille u.a., der Eintritt ist frei.

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