Bundeskunsthalle in Bonn Hochkarätige Benefiz-Auktion von "Artists Against Aids"

BONN · Die Welt ist klein. Am Donnerstag wird Rein Wolfs als frisch installierter Intendant der Bundeskunsthalle Heike Munder in Bonn begrüßen, die seit 2001 Wolfs' Nachfolgerin an der Spitze des von ihm gegründeten Migros Museums für Gegenwartskunst in Zürich ist.

Farbiges für den Auktionator: Rein Wolfs (rechts) und Ulrich Heide mit einem großformatigen Druck von Theo Altenberg.

Farbiges für den Auktionator: Rein Wolfs (rechts) und Ulrich Heide mit einem großformatigen Druck von Theo Altenberg.

Foto: Horst Müller

Diese Koinzidenz sei nicht so geplant gewesen, versichert Ulrich Heide, Geschäftsführender Vorstand der Deutschen Aids-Stiftung, aber sie ist willkommen: Kennt Wolfs doch etliche Künstler, die Munder als Kuratorin der Aids-Benefiz-Auktion ins Rennen schickt, und kann Aussagen über deren Güte treffen. "Es ist ein sehr hohes Niveau", lobt der Intendant, "es gibt eine Reihe von Arbeiten mit institutionellen Qualitäten", womit gemeint ist, dass sie gut in einer öffentlichen Sammlung Platz fänden.

Was ab Donnerstag in der Ostgalerie der Bundeskunsthalle unter dem Titel "Artists Against Aids" zu sehen ist und eine knappe Woche darauf, am Mittwoch, 15. Mai, durch Henrik Hanstein vom Kunsthaus Lempertz versteigert wird, kann sich sehen lassen. Große Namen wie Katharina Sieverding, Hanna Schwarz, Tony Cragg, Adrian Schiess, Rosemarie Trockel, Ulrike Rosenbach und Heinz Mack sind darunter.

Zeichnung (Olaf Breunings wunderbares "hate/love"), Skulptur (Katharina Jahnkes diabolisches "Ghost track"), Malerei (unverwüstlich klassische Abstraktion von Troels Wörsel) sowie Dreidimensionales (Franz Erhard Walthers zauberhafte "Fragmente aus Form C") sind in hoher Qualität vertreten.

Dawn Mellor, provokante Londoner Malerin, die Audrey Hepburn mit der Saugglocke im Gesicht und Meryl Streep übel verschmiert malte, schickte ein Gemälde mit Filmstar Glenn Close barbusig im Krankenbett zur Aids-Auktion. Bei wohlfeilen 12 500 Euro startet dieses 1,23 Meter im Quadrat messende Bild.

Die Abteilung Fotografie ist hochkarätig besetzt: mit der Fotografin Barbara Klemm ("Mick Jagger", ab 1200 Euro), Martin Liebscher mit seinem raffinierten Panorama-Foto "Scala Loge" (ab 5500 Euro), Jürgen Klaukes "70er" (ab 3500 Euro) und "Small Things End, Great Things Endure", einem Diptychon der in Berlin lebenden Videokünstlerin Mathilde ter Heijne (ab 3500 Euro).

Künstler der Region wie Martin Noël und Petra Siering sind mit Werken vertreten. Auch absolute Spitzenkräfte wie Kaiserring-Aspirant und Megastar Olafur Eliasson und Karla Black, Turner-Prize-Nominierte von 2011, sind dabei. Ihre fragile, rosa Kunststoffwolke "Those Who Could" (ab 9500 Euro) zählt zu den Höhepunkten der Auktion, dicht gefolgt von Manfred Pernices eigens für den Anlass modelliertem Keramik-"Bambi", das aber ein kleiner, süßer Drache ist.

120.000 Euro kamen bei der Aids-Auktion 2012 zusammen, die Premiere in der Bundeskunsthalle (2011) brachte 300.000 Euro für den guten Zweck. Heide hofft auf "etwas Sechsstelliges" für die unter der Schirmherrin Hannelore Elsner veranstaltete Auktion am 15. Mai in Bonn.

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