Bonner Kreuzkirche Benefizkonzert: Großer Applaus für das Collegium musicum

BONN · Das Collegium musicum der Bonner Universität hat viele Freunde. Selten wurde das so eindrucksvoll deutlich wie beim gefeierten Benefizkonzert für den Erhalt des Collegium musicum am Freitagabend in der Kreuzkirche.

Dicht gedrängt saßen Zuhörer aller Altersschichten auf den Bänken der Kreuzkirche, um den Klängen von Giuseppe Verdis "Requiem" zu lauschen - eine Wiederaufführung des Konzertes, mit dem sich der Akademische Musikdirektor André Kellinghaus im Februar von seinen Ensembles verabschiedet hatte.

Für das Benefizkonzert in der Kreuzkirche war Kellinghaus, der sein Amt wegen Kompetenzbeschneidungen im Zuge der kulturellen Neuausrichtung an der Uni niedergelegt hatte, noch einmal ans Pult "seines" Collegium musicum zurückgekehrt. In ihrer Begrüßungsansprache hatte Chor-Sprecherin Magdalena Möhlenkamp gesagt, dass es mittlerweile wieder zu einem Gespräch zwischen Uni-Rektor Jürgen Fohrmann und den Ensembles gekommen sei.

"Es soll eine neue Tonsprache gefunden werden - im Dialog mit Studierenden", sagte sie. In ihrer Ansprache begrüßte Möhlenkamp unter anderem die beiden früheren Musikdirektoren Emil Platen und Walter L. Mik wie auch die Bonner SPD-Landtagsabgeordnete Renate Hendricks.

Obwohl dem Collegium derzeit noch der Zugang zu den Räumlichkeiten der Universität versagt ist und es für Proben ausweichen muss, erlebte man ein "Requiem" von großer Intensität. Kellinghaus führte Chor und Orchester unaufgeregt und mit ruhiger Hand, was den innigen Abschnitten natürlich sehr entgegenkam, wovon aber auch die Präzision der dramatischen Zuspitzungen der Dies-irae-Sequenz wirkungsvoll profitierte.

Auch der groß besetzte Chor leistete hier Außerordentliches. Abgerundet wurde die von der Gesellschaft zur Förderung des studentischen Musizierens (GFSM) Bonn ermöglichte Aufführung durch ein ausgezeichnetes Solistenquartett mit den Bayreuth-erfahrenen Sängerinnen Julia Borchert (Sopran) und Nadine Weissmann (Mezzosopran) sowie dem Tenor Francisco Almanza und dem Bassisten Christoph Stegemann.

Nach der Aufführung erhob sich das Publikum spontan von den Sitzen und spendete viele Minuten lang begeistert Applaus. Mancher in der Kirche wird sicherlich in diesem bewegenden Augenblick gewünscht haben, dass die Uni-Leitung Kellinghaus bewegen möge zurückzukehren. Ein Erfolg war das Benefizkonzert auch finanziell: 7 446 Euro wurden fürs studentische Musizieren gespendet.

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