5. Bonner Immobilienmesse Viele ältere Häuser sind nicht barrierefrei

BONN · In Bonn und der Region steht der Immobilienmarkt vor einer Herausforderung. Experten sagen voraus, dass der Bedarf an altengerechtem Wohnraum angesichts des demografischen Wandels deutlich zunimmt. Auch bei der 5. Bonner Immobilienmesse am Samstag, 27. August, wird das ein Thema sein.

So überlegten viele Immobilienbesitzer, ob sie im Alter ihre Häuser auf dem Land verkaufen und in eine passende Wohnung in der Stadt umziehen. Doch es fehlt an Objekten, wie Vize-Stadtsprecher Marc Hoffmann erklärt: „Das Land NRW geht davon aus, dass derzeit nur drei bis maximal fünf Prozent des Wohnungsbestandes barrierefrei gebaut ist.“

Daher würden seit 1997 im geförderten Wohnungsbau ausschließlich barrierefreie Wohnungen gebaut. Diese Maßnahmen reichen laut Hoffmann jedoch nicht aus. Was zu tun ist, das diskutieren Experten beim GA-Messetalk am Samstag, 27. August, um 13 Uhr bei der 5. Bonner Immobilienmesse auf dem Hardtberg.

Im Ausblick auf den Talk vorab einige Statements der Diskussionsteilnehmer: Eine Wohnungsbauoffensive für Bonn und den Rhein-Sieg-Kreis haben wiederholt die im Bündnis Wohnen zusammengeschlossenen Verbände DGB, Mieterbund und Träger der freien Wohlfahrtspflege gefordert. Franz-Josef Windisch, Geschäftsführer des Awo-Kreisverbandes: „Die Voraussetzungen für den Bau öffentlich geförderter Wohnungen sind so gut wie nie.“ Ebenso wichtig sei die Einführung einer verbindlichen Quote für öffentlich geförderte Wohnungen.

Nachfrage nach kleinen Wohnungen steigt stetig

Für Detlef Eckert, Prokurist der Vereinigten Bonner Wohnungsbau AG (Vebowag), ist das Thema „kein neues Feld“. Bereits seit den 90er Jahren sei sein Unternehmen hier aktiv: „Daher sind wir in dem Bereich gut aufgestellt.“ Marc Hoffmann ist auch klar, dass die vorhandenen Haushalte anderen Wohnraum benötigen, als er derzeit in der breiten Masse angeboten wird: „Die Nachfragegruppe der kleinen Haushalte mit älteren Menschen wird stetig größer.“ Demgegenüber stehe ein vergleichsweise großes Angebot an großen Wohnungen, Einfamilienhäusern und Wohnungen gehobenen Standards.

Der Bonner Architekt Nikolaus Decker, Vorsitzender des Bundes Deutscher Architekten Bonn/Rhein-Sieg (BDA), schlägt in eine ähnliche Kerbe: „Im Neubau ist durch die aktuellen Gesetzgebungen eine durchgängige Barrierefreiheit schon weitgehend gesichert.“ Das Problem sei aber: „Die Ertüchtigung des mehr als 20 Jahre alten Gebäudebestandes stellt die Gesellschaft vor große Probleme.“ Gerd Hönscheid-Gross, Vorstand der Amaryllis eG und Villa Emma eG, erinnert daran, dass auch „Mehrgenerationen-Wohnen“ eine Alternative sein kann.

Der General-Anzeiger lädt für Samstag, 27. August, zur 5. Immobilienmesse ein. Sie findet von 11 bis 18 Uhr im Telekom Dome, Basketsring 1, statt. Der Eintritt ist frei, kostenlose Parkplätze stehen in ausreichender Zahl am Dome zur Verfügung.Weitere Informationen auf www.bonner-immobilienmesse.de

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