Breitestraße in Bonn Im "Maya" soll auch künftig gerockt werden

BONN · Im Lokal Maya an der Breitestraße in der Altstadt sollen auch künftig Konzerte und Veranstaltungen stattfinden dürfen. Einen entsprechenden Antrag der FDP-Fraktion beschloss die Bezirksvertretung Bonn einstimmig am Dienstagabend.

 "Maya Rock Experience", die Hausband des Maya, bei einem ihrer Auftritte in der Kneipe. Vorerst dürfen die Musiker in ihrem Lokal keine Konzerte mehr geben.

"Maya Rock Experience", die Hausband des Maya, bei einem ihrer Auftritte in der Kneipe. Vorerst dürfen die Musiker in ihrem Lokal keine Konzerte mehr geben.

Foto: Roland Kohls (Archiv)

Anlass für den Antrag ist die Tatsache, dass das Ordnungsamt den Betreibern des Lokals derartige Veranstaltungen vor fast zwei Wochen untersagt hat. Ein Anwohner hatte sich über den Lärm beschwert. Für den FDP-Stadtverordneten Achim Kansy ein Ärgernis, derartige Beschwerden drohten unter anderem das kulturelle Leben in Bonn gänzlich zu ersticken.

Kansy verweist auf entsprechende Befürchtungen, die bereits die Industrie- und Handelskammer (IHK) sowie die Hauseigentümergemeinschaft Haus & Grund geäußert haben. "Das öffentliche Leben in Bonn wird durch Beschwerden über Lärm von Anwohnern immer weiter eingeschränkt", so Kansy. Das Lokal Maya sei Bestandteil einer freien Kulturszene, die sich in den vergangenen Jahren etabliert habe und wichtig für die Attraktivität der Stadt sei.

Bonn brauche nicht nur Hochkultur sondern auch Freiräume für Pop- und Rockkultur. "Das öffentliche Leben darf wegen der Egoismen Einzelner nicht zum Erliegen kommen. Wer in die Altstadt zieht, der weiß, dass er in das Ausgehviertel unserer Stadt zieht und dass es dort lauter ist als in den Vorortvierteln", sagte Kansy. Maya-Geschäftsführer Vincenzo Farinella hat alle für Dezember geplanten Veranstaltungen vorerst abgesagt. "Wir wollen schließlich unsere Konzession behalten", so Farinella.

Seit 2011 würden er und die beiden Chefs des Lokals Konzerte veranstalten, das sei eine gute Möglichkeit, den jungen Laden bekannt zu machen und die eher schleppend laufenden Geschäfte am Donnerstag- und Sonntagabend auszugleichen. "Aber unterm Strich ist es eine Werbeaktion, großen Gewinn machen wir da nicht", so Farinella. Bis zu 40 Gäste kämen zu den Konzerten. Er habe Verständnis für die Beschwerde, die Betreiber des Maya würden aber sehr darauf achten, dass es nicht zu laut wird in ihrem Lokal, die Konzerte würden zudem spätestens um 23.30 Uhr enden. "Bonn ist eine schöne Stadt, die mal Hauptstadt war und zum Dorf wird. Irgendwann gehen alle dann nach Köln", so Farinella.

Laut Isabel Klotz vom Presseamt der Stadt hat das Ordnungsamt kein Verbot ausgesprochen, sondern den Betreiber lediglich darüber aufgeklärt, was erlaubt ist. Als normaler Schank- und Speisebetrieb darf er demnach nur zwölfmal pro Jahr Konzerte veranstalten. "Es waren aber allein im letzten halben Jahr schon 22 Konzerte", so Klotz. Es habe deswegen mehrere Beschwerden von Anwohnern gegeben. Der Betreiber könne eine geänderte Betriebserlaubnis beantragen. "Aber es gibt gewisse Lärmpegel, die nicht überschritten werden dürfen."

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