Den Namen "Noah" hat die Caritas nicht umsonst gewählt: In der Villa werden chronisch-alkoholabhängige Frauen und Männer betreut. Dort finden sie für kurze Zeit oder auch dauerhaft einen behüteten Wohnraum, in dem sie im Mittelpunkt stehen. Alle sitzen - bildlich gesprochen - in einem Boot. Suchtkranken wird ein suchtmittelfreies Leben in einer beschützten therapeutischen Gemeinschaft geboten.

Am Freitag konnte die Caritas das 20-jährige Bestehen ihres besonderen Wohnangebots im Garten des Haupthauses feiern. Unter anderem begeisterte das Playback-Theater Köln mit Geschichten aus der "Villa Noah". Bewohner erzählten von erlebten Situation, die die Schauspieler des Improvisationstheaters eindrucksvoll nachspielten.

"Ziel ist es, dass die Bewohner ein möglichst eigenständiges Leben führen können", so der stellvertretende Einrichtungsleiter Ralf Meuskens, "und, dass sie vom Alkohol loslassen". Im Durchschnitt leben die Bewohner zwei bis vier Jahre in dem Gebäude, ein Bewohner ist seit mehr als 14 Jahren in der Einrichtung.

Voraussetzung für die Aufnahme in die Villa Noah ist die Abstinenz. Die meisten Bewohner waren zuvor in den Rheinischen Kliniken untergebracht oder wurden von einem gesetzlichen Betreuer dort hinverwiesen. Finanziert wird das Angebot durch den Landschaftsverband Rheinland und die Stadt Bonn. 15 Caritas-Mitarbeiter kümmern sich um die Bewohner und bieten ihnen Therapien an. Außerdem wird auf das Prinzip der Selbstversorgung gesetzt.

Derzeit bietet die Caritas rund 36 Plätze im soziotherapeutischen Wohnangebot Villa Noah an. 20 davon befinden sich im Hauptgebäude in der St. Augustinusstraße, die restlichen in drei weiteren Häusern in Bonn.