GA-Weihnachtslicht Wegen Krankheit konnte Birgit L. nicht arbeiten

Bonn · Eine Heizung im Schlafzimmer oder im Badezimmer können sie sich nicht leisten. Manchmal, wenn es besonders kalt ist, kann auch der Ofen im Wohnzimmer die Wohnung nicht ausreichend warm machen. "Wir stellen dann ab und zu einen Strahler an, wenn wir duschen gehen." Birgit L. ist 62 Jahre alt, vor vier Jahren kam die Krebsdiagnose.

Seitdem kann sie nicht mehr arbeiten gehen, hat schon vier große Operationen hinter sich. Zuvor hatte sie fast 30 Jahre als Haushaltshilfe gearbeitet.

"Ich hätte noch ein halbes Jahr arbeiten müssen, dann hätte ich eine Rente bekommen." Durch die ständigen Krankenhausaufenthalte war ihr das aber nicht möglich, daher leben sie und ihr Mann nun nur von seiner Rente. "Das Geld reicht einfach nicht", erzählt sie.

"Trotz allem: Zum Glück müssen wir nicht hungern." Nur kalt sei ihr ab und zu, erzählt sie. Denn die Medikamente, die sie gegen den Krebs nimmt, schwächen sie enorm, dazu kommt die fehlende Heizung. "Wenn ich die Tabletten nicht nehme, dann kommt der Krebs wieder", sagt sie.

"Mein Mann redet mir immer gut zu, dass alles gut wird. Aber die Angst sitzt mir im Nacken." Alle ihre Geschwister seien an der Krankheit gestorben, so die 62-Jährige weiter. Manchmal sei am Ende des Monats kaum noch Geld übrig, gibt sie zu.

Am liebsten würde sie noch einmal nach Schweden fahren, ihre Freunde besuchen. Doch das ist schon seit Jahren finanziell nicht mehr möglich.

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