"Zu viele leichte Faller": Fandel beklagt Elfer-Schinderei

Frankfurt/Main · Schiedsrichter-Chef Herbert Fandel hat sich über die Fallsucht der Profis in der Fußball-Bundesliga beklagt.

 Herbert Fandel kritisiert die verbreitete Fallsucht im deutschen Fußball. Foto: Bernd Thissen

Herbert Fandel kritisiert die verbreitete Fallsucht im deutschen Fußball. Foto: Bernd Thissen

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"Die Angreifer liegen mittlerweile im Strafraum schneller am Boden. Wenn ich manchmal höre: Das ist ein Elfmeter, da gab es einen Kontakt, da stellen sich mir die Nackenhaare auf", sagte der 51-Jährige im Interview des Sportmagazins "Kicker". "Wo steht denn geschrieben, dass es im Fußball keinen Körperkontakt geben darf?"

Der Vorsitzende der Schiedsrichter-Kommission im Deutschen Fußball-Bund (DFB) registriert "zu viele leichte Faller: Oft wird ein leichter Körperkontakt ausgenutzt, um sich hinzuwerfen, zu oft wird ganz bewusst der Kontakt zum Torwart gesucht". Die Spieler würden es derzeit ausnutzen, dass die Unparteiischen im Strafraum etwas härter durchgreifen. Diese seien vor der Saison angewiesen worden, das Halten und Wegstoßen im Strafraum genauer zu ahnden.

Fandel wehrte sich zudem gegen den Vorwurf, Bayern-Trainer Pep Guardiola genieße bei den Referees eine bevorzugte Behandlung. Dies hatte zuletzt Trainer Markus Gisdol von 1899 Hoffenheim vehement kritisiert. "Es gibt keinen Bonus. Gerade Bayern München und Pep Guardiola polarisieren ja sehr stark", meinte Fandel, sagte aber auch: "Ich räume ganz offen ein: Als Guardiola in einem Spiel runter bis zur Eckfahne lief und dort auf den Assistenten einredete, hätte ich mir gewünscht, dass er auf die Tribüne geschickt wird."

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