Nach einer ordentlichen ersten Halbzeit kamen die Bonner im zweiten Durchgang nicht mehr mit, als Oldenburg einen Gang hochgeschaltet hatte. "Die Niederlage ist verdient", gab Baskets-Headcoach Michael Koch zu. "Vor der Halbzeit war es ganz passabel, aber danach hat uns Oldenburg durch engagierte Spielweise den Schneid abgekauft. Wir hätten uns mehr wehren müssen." Diese Reaktion erwartet der Trainer nun am Sonntag im Bundesligaspiel in Bremerhaven.

"Ich denke, sie haben nach der Pause mit mehr Energie gespielt als wir. Und unsere Offensive ist nicht mehr richtig ins Laufen gekommen", analysierte Baskets-Neuzugang Jamel McLean, der mit Maske auflief und noch zu den besseren im Magenta-Trikot gehörte.

Dabei hatte es gar nicht schlecht begonnen: Die Bonner Starter Jared Jordan, Benas Veikalas, Robert Vaden, Kyle Weems und Chris Ensminger kamen etwas besser ins Spiel als die Gäste. Ein Block von Weems und ein Dreier von Vaden waren ein guter Einstieg. Oldenburg fand den Weg in den Bonner Korb noch nicht und so stand es nach zwei erfolgreichen Freiwürfen von Veikalas 11:4 (6.).

[kein Linktext vorhanden] Doch das Team in Blau arbeitete sich heran und Julius Jenkins besorgte aus der Distanz die erste Oldenburger Führung (16:15, 10.). Dank Weems prompter Antwort, ebenfalls von draußen, ging das Team von Mike Koch dennoch mit knapper Führung in die erste Viertelpause.

Mit einem Dunking von Jamel McLean starteten die Baskets in den zweiten Durchgang. Jonas Wohlfarth-Bottermann ließ mit seiner ersten Aktion einen Block gegen Robin Smeulders folgen, Bonn hatte gleich wieder Fahrt aufgenommen. Allerdings hielt in der Folge die Freiwurfschwäche von Wohlfarth-Bottermann den Spielstand einigermaßen ausgeglichen. Der junge Center traf keinen von vier Würfen von der Linie - insgesamt waren es zum Schluss nur drei Treffer bei elf Versuchen.

Die nächsten Freiwürfe übernahm Weems für den leicht am Arm blutenden "WoBo", der zur Behandlung vom Feld musste - es dürfte ihm recht gewesen sein. Weems machte es besser: Es stand 27:23 (17.). Und es blieb eng. Die Bonner verteidigten gut, vor allem nahmen sie die Oldenburger Werfer aus dem Spiel, wie sie es sich vorgenommen hatten. Mit einem 29:33-Rückstand zur Pause wollte sich Dru Joyce nicht abfinden, wurschtelte sich zum Korb durch und ließ den Ball mit der Korbbeleuchtung zur Halbzeitsirene durchs Netz fallen. Koch schüttelte den Kopf.

Das Beste hatten sich die Gäste für den zweiten Durchgang aufgehoben. Auf der anderen Seite hatte vor allem Jordan einen schlechten Tag erwischt. Die Fans spürten, hier ist Unterstützung notwendig, und intonierten "Steht auf, wenn ihr Baskets seid!" 4300 folgten der Aufforderung, konnten aber in der Folge nur noch zusehen, wie die Gäste auf nimmer Wiedersehen enteilten.

"Ich bin gar nicht so unglücklich über diese Niederlage", sagte Koch. "Es ist ja nicht alles verloren, aber eine Reaktion will ich am Sonntag sehen. In Bremerhaven ist es wichtig."

Die Statistik

Bonn: David McCray (19:15 Spielzeit) 7 Punkte, Chris Ensminger (17:39) 2, Benas Veikalas (20:26) 7 (1 Dreier), Andrej Mangold (17:55) 2, Fabian Thülig (13:45) 4, Jared Jordan (22:24) 8 (2 Dreier), Kyle Weems (20:27) 14 (2), Jamel McLean (23:27) 5, Robert Vaden (26:15) 11 (2), Jonas Wohlfarth-Bottermann (18:27) 5.

Oldenburg: Kramer 5, Bashiense de Mello 10, Joyce 9(1), Wysocki 3, Chubb 14, Smeulders 4, Smit, Jenkins 8 (2), Paulding 12 (2), Freese 5, Burrell 12 (2).

Trefferquote: Bonn 35,8%, Oldenburg 53,1%; Dreierquote: Bonn 38,9% (7/18), Oldenburg 46,7% (7/15); Freiwurfquote: Bonn 66,7% (20/30), Oldenburg 58,3 (7/12); Rebounds: Bonn 35 (Bester: McLean 11), Oldenburg 36 (Bester: Kramer 5); Assists: Bonn 11 (Bester: Jordan 3), Oldenburg 18 (Bester Kramer 5); Ballgewinne: Bonn 6, Oldenburg 3; Ballverluste: Bonn 14, Oldenburg 11; Fouls: Bonn 17, Oldenburg 25.

EuroChallenge

Gruppe L

Bonn - Oldenburg 65:82

Minsk - Aalst n.V. 87:91

Modus: Aus den vier Gruppen erreichen die jeweils zwei besten Teams das Viertelfinale, das als Best-of-three-Serie ausgetragen wird. Gespielt wird überkreuz, Erste gegen Zweite, die Gruppensieger haben im ersten und möglichen dritten Spiel Heimrecht. Der EuroChallenge-Gewinner wird dann in einem Top4-Turnier ermittelt, das auch in Bonn stattfinden könnte - falls die Baskets weiterkommen und sich um die Austragung bewerben.