Baskets treten Mittwoch in Straßburg an Eine offene Rechnung

BONN · Das Hinspiel verlor Bonn in den letzten Sekunden: Mund abputzen, weiter geht's. Nach der ärgerlichen Niederlage beim Play-off-Konkurrenten Ratiopharm Ulm am Samstag steht für die Telekom Baskets am Mittwoch schon der nächste Auftritt auf internationalem Parkett an. Die Eurocup-Tour führt den Basketball-Bundesligisten zum französischen Spitzenreiter Strasbourg IG.

Bei der variablen Truppe von Cheftrainer Vincent Collet, die neben der Führung in der nationalen Tabelle auch in Eurocup-Gruppe A die Nase vorn hat, sind die Bonner Außenseiter, wissen aber aus eigener Erfahrung, dass das Team um den ehemaligen Berliner Ali Traore schlagbar ist.

Denn im Telekom Dome waren die Gäste bereits am Rande einer Niederlage. Zehn Sekunden vor Ende führte die Mannschaft von Headcoach Mathias Fischer mit 83:80, ehe Straßburg mit zwei schnellen Dreiern und einem umstrittenen Offensivfoul Bonns drei Sekunden vor Ende doch noch das Spiel für sich entschied. Da ist also noch eine Rechnung offen.

Zudem haben die Baskets sich in der Zwischenzeit reichlich Politur für ihr Selbstbewusstsein erarbeitet. Auch wenn der Glanz in Ulm ein bisschen verblasst ist, so lässt sich an den Aussagen des Trainers die Grundstimmung erkennen: optimistisch. "Wir müssen das Positive sehen, ohne das Negative aus den Augen zu verlieren. Und da war viel Positives: Wir haben gut gespielt, hatten viele Assists, konnten das Rebound-Duell einigermaßen ausgeglichen gestalten und haben gut getroffen - bis zur Schlussphase."

Dann allerdings riss den Baskets der Faden. Schlechte Entscheidungen, Ballverluste, unglückliche Pfiffe. "Und man muss bedenken, dass wir ohne Geno Lawrence gespielt haben", weist Fischer auf das Fehlen des erfahrenen Spielmachers hin, der nach seinem fünften Foul nur noch zusehen durfte. "Meine Spieler sollen ihre freien Würfe nehmen, wenn dann null von elf Dreierversuchen dabei herauskommen, ist das selten und man muss es einfach mal akzeptieren.

Aber: Man muss es im Gegenzug durch gute Defense wieder ausbügeln", sagt Fischer, dem die Außenseiterrolle in Frankreich recht gut gefällt: "Das ist doch gar nicht schlecht. Spiele gegen gute Mannschaften machen dich stärker, und die Siege sind umso schöner." Doch soweit ist es noch nicht. Zuerst mal glaubt Fischer, dass vor allem Traore einem Bonner Erfolg im Weg stehen wird. "Der war im Hinspiel in Bonn weit von seinen normalen Statistiken entfernt und wird sicher heiß auf uns sein."

Dennoch geht es ihm nicht darum, sich nach den Franzosen zu richten; sein eigenes Team soll einen weiteren Schritt nach vorn machen und aus den Fehlern in Ulm lernen, wo es nach einer souveränen Partie zum Schluss zu viele Fehler machte. Es war ein Spiel ganz gegen das bisher so erfolgreiche Baskets-Muster "Auftaktviertel verlieren, hoch zweistellig hinten liegen, Partie umbiegen".

Fischer glaubt dennoch nicht, dass seinem Team am Ende die Kraft ausgegangen ist. "Nein. Das Problem war, dass wir uns haben beirren lassen. Wir müssen unsere Plays konsequenter laufen - egal, was passiert und wie laut es in der Halle ist."

Beim Training am Montag fehlte Dirk Mädrich mit einer Erkältung, Fischer ist aber sicher, dass der Center am Dienstagmittag mit in den Bus Richtung Straßburg steigen wird.

Eurocup, Gruppe A

Dienstag

Paris Levallois - Saragossa 20.30 Uhr

Mittwoch

Bamberg - Reggio Emilia 20 Uhr

Straßburg - Telekom Baskets 19 Uhr

1. Straßburg 4 378:378 8

2. Bamberg 4 416:355 6

3. Bonn 4 418:440 6

4. Paris 4 373:376 4

5. Saragossa 4 418:423 4

6. Reggio Emilia 4 368: 399 2

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