Baskets gewinnen mit 99:95 Das Tor zum Halbfinale steht offen

BONN · Die Telekom Baskets Bonn sind nur noch einen Sieg vom Halbfinal-Einzug in der Basketball-Bundesliga entfernt. Die Rheinländer gewannen am Freitag gegen ratiopharm Ulm mit 99:95 (47:44) und führen in der "Best-Of-Five"-Serie mit 2:1.

 Viertelfinale im Basketball: Die Baskets haben am Freitagabend gegen Ulm mit 99 zu 95 gewonnen und sind nur noch einen Sieg vom Einzug ins Halbfinale entfernt.

Viertelfinale im Basketball: Die Baskets haben am Freitagabend gegen Ulm mit 99 zu 95 gewonnen und sind nur noch einen Sieg vom Einzug ins Halbfinale entfernt.

Foto: Jörn Wolter

Flügelspieler Angelo Caloiaro war mit 17 Punkten bester Werfer der Bonner, bei Ulm ragte Center Ian Vougioukas mit 27 Zählern heraus. Die vierte Partie findet am Sonntag in Ulm statt. Der Gewinner des Viertelfinal-Duells trifft auf die topgesetzten Brose Baskets aus Bamberg, die sich gegen Ludwigsburg durchgesetzt hatten. Zuletzt stand Bonn 2009 unter den Top Vier, damals hieß der Viertelfinalgegner ebenfalls Ulm. [kein Linktext vorhanden]

Erster Matchball für die Telekom Baskets Bonn. Im dritten Spiel der Viertelfinalserie um die deutsche Basketball-Meisterschaft gegen ratiopham Ulm gewannen die Bonner gestern Abend nach großem Kampf und großem Spiel von beiden Seiten mit 99:95 (19:23, 28:21, 27:23, 25:28) und sind damit in der "Best-Of-Five"-Serie mit 2:1 in Führung gegangen. Damit können sie am morgigen Sonntag (17 Uhr) im vierten Spiel in der ratiopharm-Arena in Ulm den dritten Sieg holen, der zum Erreichen des Halbfinales notwendig ist. Schaffen die Baskets das nicht, käme es am Mittwoch (20 Uhr) nächster Woche im Telekom Dome zur alles entscheidenden Begegnung.

Es war von Beginn an das hart umkämpfte Spiel, das alle erwartet hatten - zunächst mit Vorteilen für die Gäste aus Ulm. Denn die Baskets brauchten vor 6000 Zuschauern im ausverkauften Telekom Dome in der Offensive etwas länger, um ihren Rhythmus zu finden. Beleg dafür waren drei Wurfversuche seitlich aus der Nahdistanz, die von der Kante des Brettes abgelenkt wurden. Man konnte spüren, dass die Bonner doch etwas nervös waren. Auf der Gegenseite saß gleich der erste Dreier von Philipp Schwethelm. Und als Per Günther mit starkem Zug zum Korb nicht zu halten war und abschloss, Will Clyburn ebenfalls attackierte und das Foul mit zwei verwandelten Freiwürfen bestrafte, lagen die Baskets mit 0:7 hinten. Erst nach rund vier Minuten war Dirk Mädrich für sein Team aus dem Feld erfolgreich: 2:7.

Die Gäste versuchten mit allen Mitteln, den Spiefluss ihres Gegners zu unterbinden - notfalls mit Fouls. Und ihre Attacken auf den Korb konnte Bonn zunächst nicht stoppen. Wieder war es Günther, der nach sechs Minuten vollstreckte und den Vorsprung seiner Mannschaft auf 15:7 erhöhte. Doch allmählich hatten sich die Baskets warmgespielt. Mit einem 7:0-Lauf, von Florian Koch mit einem Dreier zum 14:15 abgeschlossen, signalisierte: Wir sind da. Und kurz vor Ende des ersten Viertels wurde das von Mickey McConnell aus der Distanz unterstrichen: 19:19.

Aber es dauerte noch etwas, bis das Bonner Feuer richtig brannte. Allen voran Ulms überragender Center Ian Vougioukas (12 Punkte vor der Pause, 27 Punkte insgesamt) setzte sich ein ums andere Mal unter dem Korb durch. Doch nach dem Treffer des Griechen zum 35:29 für Ulm schalteten die Gastgeber in Defensive und Offensive einen Gang hoch. Ein 10:0-Lauf, garniert mit zwei Dreiern von Benas Veikalas und Angelo Caloiaro, sorgte für das 39:35. Die Ulmer ließen sich aber nicht abschütteln und verkürzten bis zur Pause auf zwei Punkte: 52:50.

Es war Mitte des dritten Viertels, als die Baskets das Spiel frühzeitig in ihre Richtung hätten lenken können. Veikalas traf per Dreier zum 64:59. Klimavicius legte nach schönem Spielzug zum 66:61 nach, ehe Wachalski mit Freiwurf, Mädrich mit Korb plus Bonuswurf und noch einmal Mädrich eine starke Bonner Phase nutzten, die Führung auf 72:61 auszubauen. Nach einer Auszeit des Gastes passten die Hausherren aber gegen die nun aggressivere Abwehr des Gastes auf den Ball nicht mehr richtig auf. Dazu kamen Nerven an der Freiwurflinie: Wachalski scheiterte zweimal. Die Folge war ein 6:0-Lauf Ulms zum 72:67.

Zur Erleichterung der Fans gestalteten Caloiaro mit Freiwürfen und Brooks per Dreier den Abstand eingangs des vierten Durchgangs wieder zweistellig: 77:67.

Allerdings gaben die Ulmer nicht so einfach auf und hielten mit aller Macht dagegen. Mit der Folge, dass der Bonner Angriffsmotor weiter stotterte und zu Ballverlusten führte. Als Klimavicius den Ball unter dem Korb nach einem riskanten Anspiel von Brooks verlor, nutzte dies Jaka Klobucar auf der Gegenseite mit einem Dreier zum 78:74. Die Baskets machten es sich zudem selbst schwer, weil ihre Freiwürfe ein ums andere Mal danebengingen.

Kühlen Kopf bewahren, das war jetzt die Devise - und die Bonner Konter waren mehr als das: Sie waren eiskalt. Gut fünf Minuten vor der Schlusssirene führte Bonn mit 82:77, als Mädrich seinem Team mit einem Dreier etwas mehr Luft verschaffte. Ulm blieb zwar dran, verkürzte durch Clyburn, doch Eugene Lawrence legte mit einem weiteren Dreier nach: 88:79. Aber auch bei einer 91:81-Führung zwei Minuten vor Ende konnten sich die Baskets noch nicht sicher sein. Beim 96:90 wurde Klobucar beim Korbversuch gefoult, verwandelte trotzdem und verkürzte den Abstand mit dem fälligen Bonuswurf auf drei Punkte: nur noch 96:93.

Die Uhr aber tickte für Bonn, denn es war nur noch elf Sekunden zu spielen. Ulm musste foulen. Die Freiwürfe von Caloiaro zum 98:93 bedeuteten die Entscheidung.

Radio Bonn/Rhein-Sieg und telekombasketball.de berichten am Sonntag live vom Spiel der Baskets in Ulm.

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