EuroChallenge 91:89 gegen Chalon - Serapinas trifft in letzter Sekunde

BONN · Die Telekom Baskets Bonn haben ihr erstes Heimspiel in der Runde der letzten 16 in der EuroChallenge nach einer packenden Partie mit 91:89 gegen Elan Chalon gewonnen. Simonas Serapinas markierte vor 4700 Zuschauern die entscheidenden beiden Punkte mit der Schlusssirene.

 Baskets-Guard Talor Battle (rechts) und Danny Gibson ringen um den Ball. Meist hatten die Bonner das bessere Ende für sich.

Baskets-Guard Talor Battle (rechts) und Danny Gibson ringen um den Ball. Meist hatten die Bonner das bessere Ende für sich.

Foto: Nobert Ittermann

"Ich bin stolz auf meine Mannschaft", sagte Baskets-Trainer Michael Koch, "wir haben uns nie aufgegeben. Der Ehrgeiz und der Kampfgeist, den wir gezeigt haben, war entscheidend. Es war am Ende purer Kampf, wodurch wir gewonnen haben. Und es war dann sicher auch ein bisschen Glück dabei. "

Nach der Auftaktniederlage bei Okapi Aalstar in Belgien hatten sich die Baskets für die Partie gegen den französischen Spitzenreiter einiges vorgenommen: Tempo aus der Partie nehmen, den Guards auf den Füßen stehen und aggressiv rebounden, gerade am offensiven Brett.

Vor allem hatte Baskets-Trainer Michael Koch die Marschroute ausgegeben, ein "High-score-game", ein Spiel mit vielen Punkten, zu verhindern. Den ersten Rückschlag erhielten die Pläne von der medizinischen Abteilung: Chris Ensminger musste wegen einer Magen-Darm-Grippe passen, sein Einsatz beim Allstar-Spiel am Samstag in Ludwigsburg ist fraglich.

Die Baskets begannen mit Jared Jordan, Benas Veikalas, Fabian Thülig, Tony Gaffney und Zvonko Buljan in der Startformation. Der kroatische Center besorgte die ersten Bonner Punkte. Auf der Gegenseite machte der ehemalige Frankfurter Ilian Evtimov schnell deutlich, dass er irgendwo ein Fläschchen mit Zielwasser gefunden hat. In der sechsten Minute versenkte er seinen vierten Dreier zum 17:9 für die Gäste. Bis zum Ende des ersten Viertels war klar, dass es die von Koch gewünschte Partie mit wenigen Punkten nicht werden würde.

Sein Team, das sich nach einer kurzen Eingewöhnungsphase recht gut auf die Mannschaft von Coach Gregor Beugnot eingestellt hatte, traf ebenfalls hochprozentig und stand den Gästen kaum nach. Mit Ablauf der Uhr traf Talor Battle zum 28:26. Es blieb eine ebenso knappe wie attraktive Angelegenheit, bei der sich die Baskets nicht von der hohen Dreierquote der Gäste beeindrucken ließen, sondern strukturiert dagegenhielten. Zvonko Buljan markierte - wie auch sonst - per Dreier die 51:50-Pausenführung für die Baskets.

Auch im zweiten Durchgang blieb die Partie auf hohen Niveau und knapp, ehe die Gäste zu Beginn des Schlussviertels begünstigt von etwas wilder Bonner Spielweise auf 79:70 per Dreier von Steed Tchicamboud davonzogen. Doch auch jetzt verloren die Baskets nicht den Faden. Ihr Kampfgeist wurde mit einer gelungenen Aufholjagd und dem 89:87 per Alley-oop durch Gaffney belohnt.

Auszeit Chalon, noch 3,7 Sekunden auf der Uhr. Die Franzosen kommen mit einem guten Spielzug unter das Brett und Schilb dunkt den Ausgleich in den Bonner Korb. Auszeit Bonn. Jordan versucht den Einwurf zu Gaffney zu bringen, doch dessen Arme sind zu kurz. Der verunglückte Pass rauscht bis auf die andere Seite des Spielfeldes durch, wo der Matchwinner steht. Simonas Serapinas sammelt den Ball ein, positioniert sich und der Ball verlässt die Hand des Litauers mit der Schlusssirene. Verfolgt von fast 5000 Augenpaaren ignoriert er den Ring und fällt ohne Umweg durch die weißen Maschen. Die Gäste waren nicht einverstanden mit dem Ende. "Ein schönes Basketballspiel kann so nicht enden", sagte Trainer Beugnot, "wir haben den Ball beim Alley-oop-Anspiel auf Gaffney berührt, die Uhr hätte loslaufen müssen. Dann hätte Serapinas keine Zeit mehr gehabt."

Doch an der Genauigkeit des technischen Kommissars Gjorgi Piperkov aus Mazedonien bestand kein Zweifel. Der penible Mann hatte vor der Partie sogar die Kniestrümpfe der Franzosen mit Tape überkleben lassen, weil sie die falsche Farbe hatten.

Die Statistik

Telekom Baskets Bonn: Simonas Serapinas 13 Punkte/3 Dreier, Benas Veikalas 17/2, Zvonko Buljan 23/1, Andrej Mangold, Fabian Thülig 3/1, Jared Jordan 11/3, Daniel Hain, Tony Gaffney 13/1, Talor Battle 11/3.

Chalon: Aminu14, Delaney 9/3, Smith, Adjagba, Lang 14/4, Aboudou, Schilb 20/1, Evtimov 21/7, Tchicamboud 11/1, Jean-Baptiste-Adolph, Lauvergne.

Trefferquote: Bonn 49,2% (32/65), Chalon 56,9% (33/58); Dreierquote: Bonn 46,7 % (14/30), Chalon 66,7% (16/24); Freiwurfquote: Bonn 72,2% (13/18), Chalon 63,6 % (7/11); Rebounds: Bonn 32 (bester Buljan 9), Chalon 31; Assists: Bonn 18 (bester Jordan 8), Chalon 11; Ballverluste: Bonn 12, Chalon 17; Ballgewinne: Bonn 4, Chalon 4; Fouls: Bonn 18, Chalon 18.

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