EuroChallenge 91:106 - Gegen den Favoriten Virtus Bologna alles versucht

BONN · Die Telekom Baskets Bonn haben sich als letzte deutsche Mannschaft von der Europapokalbühne verabschiedet, aber sie tun es mit erhobenem Haupt. Die Schützlinge von Trainer Mike Koch verloren auch das zweite Viertelfinalspiel der EuroChallenge gegen Virtus Bologna mit 91:106 (44:56), steckten nach dem 76:86 im Hinspiel am Dienstag in Bonn die zweite Niederlage ein und sind damit aus dem Rennen.

 Brandon Bowman (21 Punkte) traf für Bonner Baskets am besten.

Brandon Bowman (21 Punkte) traf für Bonner Baskets am besten.

Foto: Norbert Ittermann

In der PalaMalaguti-Arena in Bologna versuchten die Bonner zwar alles, um den Spieß vielleicht doch noch umzudrehen, mussten am Ende aber erkennen, dass der Gegner zu stark für sie war. Dass sie den festen Glauben daran hatten, ein Entscheidungsspiel erzwingen zu können, dokumentierten die Baskets über weite Strecken in der ersten Halbzeit und selbst dann noch, als sie später deutlich in Rückstand gerieten.

Positiv bemerkbar machte sich die Rückkehr von Brandon Bowman, der im Hinspiel noch wegen einer Rückenblessur gefehlt hatte. Der Amerikaner drehte so richtig auf, war mit 21 Punkten bester Schütze seiner Mannschaft und hielt sie lange im Spiel.

Die Baskets ließen sich diesmal nicht so überrumpeln wie in der ersten Partie, als sie schnell mit 22:44 hinten gelegen hatten. Stattdessen traf Bowman zur 7:4-Führung, war später zum 9:10 und 11:10 erfolgreich, ehe EJ Rowland auf 13:10 erhöhte. Kurios: Alle Punkte der Italiener hatte bis dahin der überragende Sharrod Ford (28 Punkte) erzielt.

Weit bis ins zweite Viertel hinein lieferten sich beide Mannschaften einen offenen Schlagabtausch. Zwar brachte Keith Langford die Gastgeber zur Viertelpause mit seinem zweiten Dreier mit 26:23 in Front, doch mit sechs Punkten in Folge von Bowman nach Wiederbeginn ging Bonn mit 32:29 in Führung.

Bis dahin hatte Bowman bereits 16 Punkte erzielt. Nach dem 35:37 durch John Bowler mussten die Bonner kurzzeitig zum 37:44 abreißen lassen, kamen aber erneut durch Bowler und einen Dreier von Artur Kolodziejski noch einmal auf 42:44 heran.

In dieser Phase setzte Bolognas Ex-NBA-Star Earl Boykins die Akzente. Der 1,65 Meter kleine Spielmacher initiierte per Dreier einen 9:2-Lauf seiner Mannschaft zur 56:44-Pausenführung. Wie schon im Hinspiel hatte man den Eindruck, dass der Favorit aus der ersten italienischen Liga jederzeit zurückschlagen konnte.

Als Bowman (Dreier) und vier Punkte in Folge von Moussa Diagne den Rückstand beim 51:60 wieder einstellig gestalteten, eilte Bologna mit einer Dreierserie auf und davon. Zuerst traf zwei Mal Giovanni von jenseits der 6,25-Meter-Linie, dann Boykins und Langford zum 58:72.

Die Baskets zeichnete aus, dass sie sich wie schon im Hinspiel, als sie zweimal einen Rückstand von mehr als 20 Punkten wettmachten, immer wieder aufbäumten. Schien ihr Widerstand schon gebrochen, als Bologna auf 89:68 davongezogen war, kamen sie noch einmal zurück.

Neben Bowler drehte insbesondere Patrick Flomo auf. Als dann auch Artur Kolodziejski einen Dreier versenkte, war seine Mannschaft nach einem 13:1-Lauf wieder auf neun Punkte herangekommen: 81:90 (36. Minute). Dieser Abstand hatte bis in die Schlussminute hinein Bestand, ehe Vouktsevits und Blizzard noch zwei Dreier verwandelten.

Baskets-Coach Koch war alles andere als enttäuscht. "Wir können stolz auf die Mannschaft sein. Sie hat hier alles gegeben, bis zum Schluss gekämpft und auch offensiv sehr gut ausgesehen. Gegen eine Mannschaft dieser Klasse und mit dieser Erfahrung auszuscheiden, ist keine Schande", sagte der 43-Jährige.

Entscheidend sei letztendlich die hohe Dreierquote Bolognas gewesen. Koch: "Da haben wir in der Verteidigung nicht so gut ausgesehen. Bologna hat aber auch sehr starke und erfahrene Schützen im Team."

Scouting

Virtus Bologna: Ford 28 Punkte, Koponen 2, Blizzard 11/2 Dreier, Righetti 3/1, Boykins 12/2, Giovannoni 16/3, Chiacig 1, Langford 17/3, Vouktsevits 10/2, Malagoli, Terry 6.
Telekom Baskets: Rowland 14, Frazier 15/1, Strasser, King 1, Diagne 6, Bowler 13/1, Kolodziejski 6/2, Flomo 6, Bowman 21/1, Johnson 9.

Trefferquote, Zweier: Bologna 71 Prozent (25 von 35 Versuchen erfolgreich), Baskets 67 Prozent (32/48). Dreierquote: Bologna 52 Prozent (13/25), Bonn 36 Prozent (5/14). Freiwürfe: Bologna 71 Prozent (17/24), Bonn 55 Prozent (12/22). Rebounds: Bologna 28 - Bester: Ford 6, Bonn 30 - Beste: Bowman, Johnson je 7. Assists: Bologna 19, Bonn 14.Ballverluste: Bologna 15, Bonn 16.

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