Telekom Baskets 86:98 bei Okapi Aalstar - Kein guter Start in der EuroChallenge

AALST · Kein guter Start für die Telekom Baskets Bonn in die Top-16-Runde der EuroChallenge: Am Dienstagabend verloren sie beim belgischen Erstligisten Okapi Aalstar mit 86:98 (16:21, 17:28, 26:19, 27:30).

Eine Aufholjagd der Bonner wurde am Ende nicht belohnt, weil sie das Spiel in der ersten Halbzeit verschlafen hatten und unter dem Strich eine schwache Leistung ablieferten. "Der Sieg für Aalst ist verdient. Wir waren nicht in der Lage, uns über eine längere Phase zu konzentrieren.

Obwohl 86 Punkte im Angriff recht ordentlich sind, kann man mit einer Zahl von 98 kassierten Punkten natürlich nie gewinnen. Das ist definitiv zu viel." Auch Co-Trainer Peter Günschel war enttäuscht. "Wir wussten, dass wir auf ein offensiv starkes Team treffen. Wir hätten hier gewinnen können, sind aber nicht konsequent genug Werke gegangen."

Die nur 850 belgischen Fans im Generali-Forum, das den Charme einer Industriehalle versprüht, wirkten schon ein wenig entsetzt angesichts der 50 mitgereisten Bonner Anhänger. Die machten sich schon lange vor dem Sprungball Fahnen schwenkend, trommelnd und ihre Schlachtrufe singend lautstark bemerkbar. Das war für die Aalster auf Europa-Ebene neu.

"So viele gegnerische Fans haben wir in der Eurochallenge noch nicht gehabt", sagte ein Pressesprecher. Und vier akkreditierte auswärtige Journalisten schon gar nicht. Für die gab es auf den Presseplätzen hoch über dem Parkett als Service sogar ein USB-Licht, um die Tastatur zu beleuchten. Dann musste man sich im Halbdunkel auch nicht so fürchten, denn jedes Mal, wenn ein Spieler die Korbanlage mit einem Dunking malträtierte, wackelte die Pressetribüne bedenklich.

Auf dem Feld mussten sich dann mehr die Baskets fürchten, die eine äußerst schwache erste Halbzeit ablieferten. Nach erstem Abtasten lagen sie zwar mit 8:7 vorn, konnten aber in der Offensive nicht den Rhythmus aufbauen, der sie noch beim Sieg gegen die Artland Dragons ausgezeichnet hatte. I

n der Verteidigung hatten die Bonner zunächst große Probleme mit Okapis Topscorer Christopher Copeland, der Würfe in Serie im Korb versenkte, entweder weil er aus der Distanz traf oder die Abwehr nebst Gegenspieler Tony Gaffney austanzte und abschloss. Beim 14:21 nach neun Minuten hatte Copeland schon zehn Punkte auf dem Konto.

Im zweiten Viertel wurde es dann ganz bitter. Bonner agierte im Angriff desolat, wobei Rückkehrer Zvonko Buljan sichtlich die Spielpraxis fehlte, und wurde auf der Gegenseite postwendend bestraft. Dann sah auch die Defensive sehr schlecht gegen die nach Belieben punktenden Gastgeber aus. 33:49 zur Pause - solch eine Leistung durfte man zu allerletzt den Fans anbieten. "Auf geht's Baskets, kämpfen und siegen", forderten sie.

Die Spieler hatten es gehört und gingen in der zweiten Halbzeit deutlich aggressiver und engagierter zu Sache. Prompt zeigte Aalstar Wirkung. Innerhalb von sechs Minuten verkürzte Bonn auf 52:59 (26.). Spielmacher Jared Jordan drückte im Angriff mehr aufs Tempo, und als Schützen zeichneten sich vor allem er selbst, Benas Veikalas und Chris Ensminger aus, der nach drei Vierteln bereits 20 Punkte auf dem Konto hatte. Doch die Bonner ließen in der Abwehr einige zu einfache Körbe des Gegners zu, so dass sie nach 33 Minuten einem 65:75-Rückstand hinterherliefen.

Aalstar befreite sich vom Bonner Druck, traf mit schwierigen Würfen, wie beim Dreier von Stefan Jackson zum 73:63, und hielt die Baskets auf Distanz. Als Buljan sechs Minuten vor dem Ende Nate Fox unter dem Korb unsportlich foulte, war das Spiel beim 71:84 so gut wie verloren, auch weil die Bonner im Eifer der Aufholjagd ein paar Mal unkonzentriert den Ball hergaben.

Doch sie gaben nicht auf und verkürzten zwei Minuten vor der Schlusssirene noch einmal auf 80:86. Beeindrucken konnte das die Belgier nicht mehr, die den Gegner mit den letzten Spielzügen sogar noch einmal böse vorführten. Das tat richtig weh. Die Baskets brachen in der Schlussphase regelrecht ein.

Die Statistik

Okapi Aalstar: Steinbach 4 Punkte, Kruger 10/2 Dreier, Torbert 2, Copeland 27/2, Holiday 17/1, Jackson 14/2, Fox 13, Young 11.

Telekom Baskets Bonn: Serapinas 15/3, Ensminger 22, Veikalas 13/1, Buljan 8, Mangold, Thühlig, Jordan 15/1, Gaffney 2, Battle 11.

Trefferquote: Aalstar 52 Prozent (34 von 66 Würfen erfolgreich), Bonn 54 Prozent (35/65). Dreierquote: Aalstar 39 Prozent (7/18), Bonn 24 Prozent (5/21). Freiwurfquote: Aalst 85 Prozent (23/27), Bonn 69 Prozent (11/16). Rebounds: Aalstar 33 -Bester: Young 10, Bonn 23 - Bester: Ensminger 8. Assists: Aalstar 21, Bonn 16. Ballverluste: Aalstar 17, Bonn 15. Ballgewinne: Aalstar 6, Bonn 7. Fouls: Aalstar 17, Bonn 21.

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