ULEB-Cup 84:96 in Perm - Baskets liefern großen Kampf

Bonn · Eine schlechte Trefferquote verhindert für den Basketball-Bundesligisten ein besseres Ergebnis - Huber-Saffer springt beim Favoriten für Radojevic in die Bresche und trumpft auf.

Es war die fast schon erwartete Niederlage, die die Telekom Baskets Bonn im vierten Spiel des ULEB-Cups bei Ural Great Perm einsteckten. Doch beim 84:96 (20:28, 21:21, 20:24, 23:23) gegen den favorisierten russischen Meister verhinderten die Bonner mit einer starken kämpferischen Leistung das zwischenzeitlich drohende Debakel.

Gleichwohl sind ihre Chancen, in der Gruppe A den vierten Platz zu erreichen, der zum Erreichen des Achtelfinals nötig ist, weiter gesunken. Bisher haben die Baskets erst einen Sieg auf ihrem Konto. Der Respekt vor den Russen war groß, schließlich besiegten sie zuletzt vor 7000 Zuschauern Fuenlabrada Madrid mit 117:89. Die Halle in Perm war auch gegen die Baskets ausverkauft.

Aber zu Beginn hatte man nicht den Eindruck, als könnte das die Gäste beeindrucken. Fünf Minuten waren gespielt, da brachte Aleksandar Nadjfeji sein Team per Dreier mit 10:8 in Führung. Respekt hatten die Baskets vor allem vor Center Chris Anstey, der im Schnitt 20 Punkte für Perm sammelt. Kein Wunder, dass Bonns Coach Predrag Krunic der Schreck in die Glieder fuhr, als sein Längster - 2,20-Meter-Mann Aleksandar Radojevic - bereits Mitte des ersten Viertels mit drei Fouls belastet war und erst einmal ausgewechselt werden musste.

Doch wen sollte er einwechseln? Branko Klepac war verletzt zu Hause geblieben und stand den Baskets-Fans im Net Chat im Internet Rede und Antwort. Blieben noch Tilo Klette und Peter Huber-Saffer.

Als Team aufgetreten

Zur Überraschung vieler brachte Krunic Huber-Saffer aufs Feld, der sich für das Vertrauen seines Trainers nicht besser bedanken konnte. Zwölf Minuten stand der Ex-Rhöndorfer auf dem Feld und sammelte bis zur 17. Minute zwölf Punkte. Sechs Korbversuche, sechs Treffer und damit eine 100-prozentige Trefferquote aus dem Feld, was will man mehr? Der junge Bonner hielt die Baskets mit seinem letzten Korb zum 30:41 in Schlagdistanz.

Diesem Rückstand liefen die Gäste aber bis Spielende hinterher. Sie litten darunter, dass mit Brad Traina einer ihrer wichtigsten Schützen drei Viertel lang nahezu abgemeldet war. Doch immer dann, wenn es ganz bitter zu werden drohte, kämpften sich die Baskets wieder heran. Wie nach dem 36:48 (20.), als sie den Rückstand bis zur Pause auf 41:49 verkürzten, nachdem Greg Miller einen Steal per Dunking abgeschlossen hatte.

Die Bonner, bei denen sich im Aufbau Brian Brown und Terrence Rencher diesmal gut ergänzten, hatten ihre Chancen, ließen aber zu viele ungenutzt. Anders die Russen, die in ihren Guards Ed Shannon (20 Punkte) und Vladimir Koubrakov (25) ihre effektivsten Spieler hatten. Dagegen kam bei den Baskets mit Aleksandar Nadjfeji (11 Punkte) unter dem Korb ein weiterer wichtiger Schütze nicht so zum Zuge wie gewohnt. Und Rencher glänzte zwar mit zehn Rebounds, aber hatte auch sieben Ballverluste. Krunic stellte sich aber schützend vor den Amerikaner: "Terrence musste am Ende riskant passen, da passiert so etwas."

Beim 55:71 (29.), 64:78 (33.) und 71:86 (36.) drohte Krunics Team, überrannt zu werden. Doch seine Spieler rissen sich zusammen, traten, wie der Coach später feststellte, als Team auf. Vor allem dank Traina, der elf seiner 17 Punkte im letzten Viertel sammelte - darunter drei Dreier - verkürzten die Baskets immer wieder. Als der Amerikaner in der Schlussminute mit einem Korbleger erfolgreich war, hieß es nur noch 82:91. Mit letztendlich zwölf Punkten Rückstand wahrten die Baskets die Chance, den direkten Vergleich mit den Russen für sich zu entscheiden, wenn sie im Rückspiel mit mindestens 13 Punkten gewinnen.

"Wir haben mit allem dagegen gehalten, was wir hatten", lobte Sportmanager Arvid Kramer die Leistung der Bonner. "Besonders erfreulich war der Auftritt von Peter Huber-Saffer, aber auch, dass gleich fünf Spieler zweistellig punkten konnten."

Für das Überleben im ULEB-Cup wäre allerdings ein Auswärtssieg enorm wichtig. Den müssen die Bonner nun in Badalona, Udine oder Madrid holen. In den Heimspielen dürfen sie sich ohnehin keinen Ausrutscher mehr leisten. Der kommende Gegner ist am Dienstag Fuenlabrada Madrid (19.30 Uhr, Hardtberghalle). Aber bereits am Sonntag (16.30 Uhr) müssen die Baskets in der Bundesliga in Würzburg antreten.

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