Saporta-Cup 84:82 in Wloclawek - Rencher führt die Baskets auf Platz zwei

BONN · Mit einem Sieg und dem zweiten Platz in der Gruppe C beenden die Telekom Baskets Bonn die Vorrunde im Saporta-Cup. Der Basketball-Bundesligist gewann am Dienstagabend vor etwa 3500 Fans in der Champions Arena von Anwil Wloclawek nach dramatischem Spielverlauf mit 84:82 (19:16, 19:18, 19:23, 27:25).

Der polnische Vizemeister hatte kurz vor Schluss noch ausgeglichen, ehe Terrence Rencher, mit 23 Punkten überragender Schütze, für die Baskets zum Matchwinner avancierte. Damit treffen die Bonner im Achtelfinale auf Zeleznik Belgrad. Das Hinspiel findet am 26. Februar in Belgrad, das Rückspiel am 5. März in Bonn statt.

Schock für die Baskets vor der Abreise. Noch am Flughafen wurde Center Mike Mardesich nach Hause geschickt: Magen-Darm-Infekt. Trainer Predrag Krunic wollte vor dem so wichtigen Spitzenspiel in der Bundesliga gegen Tabellenführer Frankfurt (Samstag, 15 Uhr, Hardtberghalle) kein Risiko eingehen. Ob der Amerikaner dann spielen kann, ist fraglich.

Die Schwächung unter dem Korb machte sich aber zu Beginn der Partie in Wloclawek kaum bemerkbar. Überraschend hatte Krunic den lange Zeit verletzten Branko Klepac in die Anfangsformation berufen.

Der junge Bonner musste den Star der Gastgeber, Ed O''Bannon, bewachen und tat dies auch gut. Der Amerikaner kam genauso wie seine verunsichert wirkenden Mitspieler lange Zeit kaum zur Geltung. Grund dafür war sicher auch die starke Bonner Verteidigung. Als Hurl Beechum seinen ersten Dreier setzte, stand es bereits 11:2 (4.) für Bonn.

Doch Beechum (3 Dreier bei 9 Versuchen) war wie einige andere Bonner, darunter zunächst auch Rencher und Kapitän Paul Burke, lange nicht so treffsicher wie in den Spielen zuvor. Sowohl diese Schwächen als auch die Patzer bei den Freiwürfen verhinderten, dass die Baskets ihr Führung ausbauen konnten. Stattdessen holte Wloclawek auf und hatte zum Ende von Viertel eins auf 19:16 verkürzt.

Jetzt setzte sich auch O''Bannon besser in Szene, obwohl neben Klepac auch Tilo Klette seine Aufgabe gegen den Mann aus Los Angeles gut machte. Zehn seiner 23 Punkte sammelte dieser in der ersten Halbzeit; das war im Rahmen des Erträglichen. Insgesamt behielten die Baskets weitgehend die Kontrolle, dominierten vor allem im Rebound und hatten in Aleksandar Nadjfeji ihren Aktivposten: 13 seiner 21 Punkte sammelte der Jugoslawe in Halbzeit eins und war damit maßgeblich an der Vier-Punkte-Führung zur Pause beteiligt.

Die nutzten die Polen besser, um neue Konzentration und Motivation zu sammeln. Sie zogen das Tempo an und profitierten davon, dass die Gäste dabei ein wenig den Faden verloren. Die Trefferquote sah nach wie vor nicht gut aus bei den Bonnern, und jetzt gesellten sich einige Ballverluste dazu, die Wloclawek durch den stärker werdenden O''Bannon zur ersten Führung nutzte - 48:47 in der 26. Minute. Zwar drehte Rencher den Spieß wieder zum 55:51 für sein Team um, doch es entwickelte sich nun ein offener Schlagabtausch, der beide Mannschaften mit 57 Punkten ins letzte Viertel gehen ließ.

Schon jetzt war klar, dass die Baskets den direkten Vergleich mit den Polen - das Hinspiel hatten sie mit 89:73 gewonnen - kaum noch verlieren konnten. Platz drei in der Gruppe war damit schon so gut wie sicher. Aber die Baskets wollten mehr. Ihre Trefferquote war nach wie vor nicht berauschend, doch in der Verteidigung und im Rebound spielten sie nach wie vor stark. Das war die Grundlage für die 78:74-Führung gut zwei Minuten vor Schluss. Und nach dem Dreier von Rencher, bester Baskets-Akteur in der Endphase, hieß es dann sogar 81:76 (39.).

Und wäre Rencher nicht gewesen, wäre es noch in die Verlängerung gegangen. Der amerikanische Spielmacher behielt nach dem Ausgleich Wloclaweks zum 82:82 zehn Sekunden vor Schluss die Nerven und markierte den entscheidenden Korb.

Bonn: Rencher 23/2 Dreier, Nadjfeji 22, Beechum 9/3, Suhr, Klette 4, Burke 6, Klepac 5, Zecevic 15/2.

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