Telekom Baskets Bonn 77:76 - Unnötige Spannung in Tübingen

BONN · "Hauptsache gewonnen." Erleichtert kehrten Trainer Mathias Fischer und die Telekom Baskets Bonn vom Spiel bei den Walter Tigers Tübingen zurück. Der Basketball-Bundesligist kam im zweiten Saisonspiel zu einem 77:76 (22:21, 21:20, 23:17, 11:18)-Sieg und feierte nach der 82:87-Niederlage zum Auftakt gegen Bayern München seinen ersten Erfolg.

Der ist bemerkenswert, weil die Bonner in Tübingen in den vergangenen vier Spielzeiten nicht gewinnen konnten und auch im Telekom Dome nur einmal als Sieger das Feld verließen. "Jetzt können wir mit Selbstvertrauen unser erstes Heimspiel gegen Vechta in Angriff nehmen", blickte Fischer auf die Partie am Mittwoch (19.30 Uhr, Telekom Dome) gegen den Aufsteiger voraus.

Das Spiel in Tübingen war nichts für schwache Nerven. Die Baskets lagen während der 40 Spielminuten dreimal bereits komfortabel in Führung, mussten den Gegner aber immer wieder herankommen lassen. "Wir haben es unnötig spannend gemacht. Wir müssen lernen, den Sack frühzeitig zuzumachen", sagte Fischer.

Sein Team startete gut, führte mit 15:7, woran sich Donatas Zavackas mit sieben Punkten beteiligte. Der überragende Alex Harris führte die Gastgeber wieder heran und vorbei. Nach einem 10:0-Lauf lag Tübingen vorübergehend mit 17:15 vorne. Nach der knappen 43:41-Führung zur Pause erspielten sich die Bonner erneut einen Zehn-Punkte-Vorsprung (66:56).

Doch wieder glichen die Tigers mit einem 10:0-Lauf aus. Die Baskets ihrerseits konterten knapp drei Minuten vor dem Ende zum 75:66. Damit waren die ersten beiden Punkte aber immer noch nicht unter Dach und Fach. Fischer: "Wir mussten noch einmal richtig zittern. Es war am Ende ein glücklicher Sieg."

Seine Spieler taten sich erneut an der Freiwurflinie schwer (nur 59 Prozent Trefferquote) und hatten in der Schlussphase Pech mit ihren Würfen. Zavackas scheiterte mit einem Dreier, der ansonsten überragende Ryan Brooks (23 Punkte, davon 16 vor der Pause) sowie Spielmacher Jared Jordan mit Halbdistanzwürfen.

Harris, Tyron Nash und Jonathan Wallace verkürzten den Rückstand der Gastgeber 28 Sekunden vor Schluss auf drei Punkte: nur noch 77:74 für Bonn. Im Gegenzug hatte Jordan mit zwei Freiwürfen die Möglichkeit, die Entscheidung herbeizuführen, doch er setzte beide daneben.

Nur noch 17 Sekunden waren zu spielen. Mit einem Dreier hätte Tübingen noch ausgleichen und die Verlängerung erzwingen können. Das aber schien keiner bei den Hausherren so richtig zu realisieren. Denn Harris ging auf den Zweier, wurde gefoult und konnte nur seine Freiwürfe verwandeln.

Offensiv einen schwachen Tag hatte bei den Bonnern Jamel McLean. Center Kurt Looby glänzte dagegen in 13 Minuten mit elf Punkten und einer hundertprozentigen Quote.

Die Statistik

Tigers Tübingen: Wallace 18/4, Mittman 1, Nash 10, Nadjfeji 4, Oehle, Harris 26/1, Lischka 13/3, Radosavljevic 1, Young 3, Simons.

Telekom Baskets: McCray 5 Punkte, Looby 11, Veikalas 13/1 Dreier, Brooks 23/1, Mangold 3/1, Zavackasa 10/1, Jordan 9/1, Koch, Wolf, Wachalski, McLean 3.

Trefferquote: Würzburg 41 Prozent (19/46), Bonn 52 Prozent (28/54).

Dreierquote: Würzburg 42 Prozent (8/19), Bonn 26 Prozent (16/27).

Freiwürfe: Würzburg 79 Prozent (30/38), Bonn 59 Prozent (16/27).

Rebounds: Würzburg 29 - Beste: Nash, Lischka je 8, Bonn 27 - Bester: McLean 8.

Assists: Würzburg 10, Bonn 12 - Beste: Jordan, Veikalas je 3.

Ballverluste: Würzburg 11, Bonn 14.

Ballgewinne: Würzburg 7, Bonn 5.

Fouls: Würzburg 22, Bonn 30.

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