Fiba EuroCup 70:87 - Telekom Baskets erleben bei BC Barons Riga ein Debakel

BONN · Zuerst die positive Nachricht: Nicht mehr lange, und die Telekom Baskets Bonn werden sich voll auf die Basketball-Bundesliga konzentrieren können. Jetzt die schlechte: Nach einer über weite Strecken indiskutablen Leistung steckten die Bonner Dienstagabend im dritten Spiel der Gruppe G des Fiba EuroCup eine 70:87 (13:28, 22:12, 10:38, 25:9)-Niederlage bei den BC Barons Riga ein.

 Bauchlandung: Andrew Wisniewski und die Baskets werden die Vorrunde im EuroCup wohl nicht überstehen.

Bauchlandung: Andrew Wisniewski und die Baskets werden die Vorrunde im EuroCup wohl nicht überstehen.

Foto: Norbert Ittermann

Damit sind die Chancen der Bonner in diesem nach Euroleague und Uleb-Cup dritthöchsten europäischen Wettbewerb einen der ersten zwei Plätze in der Gruppe zu ergattern und damit in die Zwischenrunde einziehen zu können, nur noch theoretischer Natur; zumal Lokomotive Rostow sein Heimspiel gegen den Gruppenfavoriten BC Kiew gewonnen hat. Die Baskets stehen als einziges Team ohne Sieg am Ende der Tabelle.

Jugendlicher Enthusiasmus gegen reifere Spielanlage, auf diese Formel hatte Kiews Trainer Renato Pasquali aus seiner Sicht die Partie der Gruppenkonkurrenten im Vorfeld gebracht. Sein Kollege bei den Baskets, Danijel Jusup, hatte von seiner Truppe vor allem in der Defensive eine konzentrierte und aggressive Vorstellung gefordert, um die "jungen Wilden" des lettischen Vizemeisters nicht heiß laufen zu lassen.

Doch kaum war das erste Viertel gespielt, waren seine Worte nur noch Schall und Rauch. Die kleine Gruppe Bonner Fans, die mit nach Lettland gereist war, war sprachlos. "Das erste Viertel ging ja noch. Das dritte Viertel war eine Riesenkatastrophe, ein richtiges Schlachtfest", erklärte Rainer Bärhausen, der die Baskets seit Jahren bei ihren Auslandsreisen begleitet.

Riga habe die schlechte Verteidigung der Bonner aber auch gnadenlos ausgenutzt. Die Trefferquote der Gastgeber im dritten Viertel wurde auf 70 Prozent geschätzt. Immerhin wurde den Bonner bescheinigt, bis zum Ende gekämpft zu haben, um den Rückstand in Grenzen zu halten.

Vom "katastrophalsten Viertel, das wir bisher gespielt haben" sprach auch Michael Koch. Dabei war dem Co-Trainer dieser Einbruch nahezu unerklärlich. "Wir hatten das erste Viertel, wie so oft, völlig verschlafen, uns im zweiten Viertel wieder rangekämpft und sind mit einem guten Gefühl in die Kabine gegangen. Doch das war direkt mit dem Wiederanpfiff wie weggeblasen", berichtete Koch.

Die Aufholjagd im zweiten Viertel gelang auch deshalb, weil die Bonner unter den Körben konsequent über Michael Meeks (bis dahin 12 Punkte) und Branko Klepac (bis dahin 11 Punkte) spielten und damit Erfolg hatten. Danach aber machten beide keinen einzigen Punkt mehr. Zudem hatte Spielmacher Andrew Wisniewski einen schwachen Tag erwischt. Vor der Pause kam er nur auf zwei Punkte, am Ende lag er mit 13 Punkten unter seinen Möglichkeiten. Nicht spielen konnte aufgrund seines Nasenbeinbruchs Jason Conley.

Mit einem 20:2-Lauf zur 60:37-Führung (26. Minute) spielten die Letten nach dem Seitenwechsel ihren Gegner in Grund und Boden und sorgten damit für die Entscheidung. Koch: "Die Spieler wussten eigentlich, dass das unsere letzte Chance ist, im EuroCup noch eine Rolle zu spielen. Dazu hätten sie aber viel aggressiver auftreten müssen. Wir haben einfach zuviel zugelassen, und die Letten haben dann auch alles getroffen, selbst wenn die Gegenspieler an ihnen klebten."

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