Saporta-Cup 56:67 - Bologna für die Baskets eine Nummer zu groß

BONN · Die Telekom Baskets Bonn stehen vor dem Aus im Saporta-Cup. Im Sechzehntel-Finale unterlagen sie gestern Abend vor rund 3000 Zuschauern in der Hardtberghalle mit 56:67 (25:35). Jetzt brauchen die Jungs von Bruno Soce im Rückspiel am kommenden Dienstag einen Sieg mit zwölf Punkten Differenz, um doch noch die nächste Runde zu erreichen. Doch damit rechnet bei den Bonnern niemand.

Wie groß ist der Unterschied wirklich? Was trennt den deutschen Vizemeister noch von der europäischen Spitze? Auf diese und ähnliche Fragen dürften sich die meisten der Bonner Fans, die zum Gastspiel von Kinder Bologna auf den Hardtberg gepilgert waren, eine Antwort erhofft haben. Denn dass Bonn eine wirkliche Sieg-Chance gegen das mit Nationalspielern gespickte Team aus Italien haben würde, damit rechnete wohl kaum jemand.

Um es vorweg zu nehmen: Den Baskets fehlt noch Einiges, und der Unterschied ist sogar noch größer, als es das Endergebnis vermuten lässt. Bologna kontrollierte zu jeder Zeit die Partie, und fast jeder Angreifer der Italiener stellte seinen direkten Verteidiger vor mehr oder weniger große Probleme.

Aber es waren gar nicht nur die Einzelaktionen, sondern das gekonnte Pass-Spiel Bolognas, dem die Bonner Verteidigung trotz allen Engagements nichts entgegen zu setzen hatte. Auf der anderen Seite spielten die Gäste selber eine glänzende Verteidigung. Bonns Distanz-Spezialist Hurl Beechum etwa, der bislang beste Dreierschütze des Wettbewerbs, blieb ohne jeden Treffer. Das spricht Bände.

Allerdings hatte er es auch über weite Strecken mit dem bulligen Predrag Danilovic zu tun. Der Serbe ist einer der besten europäischen Spieler und blickt auf immerhin zwei Jahre Erfahrung in der amerikanischen Profiliga NBA zurück. Er erwies sich im Angriff als ebenso kreativer wie gefährlicher Spieler. Er hatte neben dem französischen Aufbauspieler Antoine Rigaudeau die meisten Ballkontakte und war mit 15 Punkten hinter dem Kollegen auch zweitbester Schütze seines Teams.

Erst als die Partie schon fast entschieden war - die Gäste führten bereits mit 57:40, zeigten die Gastgeber noch einmal richtig Biss. Ganz so arg vorführen lassen wollten sie sich dann doch nicht. Mit einem Dreier und einem spektakulären Korbleger weckte Derrick Phelps die Fans noch einmal auf. Und in der Verteidigung wurde jetzt so intensiv gearbeitet, dass Bologna zweimal die für einen Angriff erlaubten 30 Sekunden verstreichen ließ, ohne zu einem Wurfversuch zu kommen.

Dass Oliver Braun jetzt zweimal aus der Mitteldistanz traf und ihm hinten auch ein Block gelang, dass Branko Klepac sich am Brett durchsetzte oder Rodrigo Pastore drei Freiwürfe in Folge in den Korb warf: All das half, die Niederlage in erträglichen Maßen zu halten. Im Verlauf des bisherigen Wettbewerbs wurden immerhin alle Gegner von Bologna mit im Schnitt 30 Punkten abgefertigt. So gesehen war das Spiel für die Baskets gestern ein Achtungserfolg. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Telekom Baskets: Phelps (17 Punkte/1 Dreier), Tomic (13/1), Klepac (8), Josipovic (6), Pastore (6), Braun (6).
Kinder Bologna: Rigaudeau (20/1), Danilovic (15/2), Ekonomou (12), Binelli (9), Stombergas (5/1), Ansaloni (2), Sconochini (2), Andersen (2).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort