DTM auf dem Nürburgring Wittmann in der Eifel eine Klasse für sich

NÜRBURGRING · Marco Wittmann und dem RMG-Team aus Niederzissen ist der Titel in der Deutsche Tourenwagen Masters kaum noch zu nehmen. Der Fürther feierte beim siebten Lauf auf dem Nürburgring seinen vierten Saisonsieg. In der Gesamtwertung führt er nun mit 120 Punkten vor den beiden Audi-Piloten Mattias Ekström und Edoardo Mortara mit jeweils 56 Zählern. In noch drei ausstehenden Rennen gibt es noch 75 Punkte zu gewinnen.

 Beistand von oben brauchte er nicht: Marco Wittman war eine Klasse für sich.

Beistand von oben brauchte er nicht: Marco Wittman war eine Klasse für sich.

Foto: Ermert

Für die Konkurrenz blieben in der Eifel nur die Trostpreise. Titelverteidiger Mike Rockenfeller belegte mit seinem Phoenix-Audi den zweiten Rang, Eduardo Mortara kam auf einem Abt-Audi auf Platz drei. Bester Mercedes-Pilot war Paul Di Resta auf Rang vier.

"Ich habe schon immer auf den Gesamtstand geguckt, auch wenn ich das nie zugegeben habe", erklärte Marco Wittmann nach dem Rennen. Obwohl er schon vor dem Lauf in der Eifel ein komfortables Punktepolster hatte, behauptete er immer, nur von "Rennen zu Rennen" und noch nicht an den Titel zu denken.

Doch da es in der Eifel für den letzten ernsthaften Konkurrenten Wittmanns in Person des Audi-Piloten Mattias Ekström nicht gut lief, konnte der Spitzenreiter mit der Wahrheit rausrücken. Ekström geriet schon im Qualifying ins Hintertreffen. Das begann auf feuchter Strecke, die in der Folge abtrocknete. Der Schwede erwischte keine freie Runde auf halbwegs trockner Strecke und schied schon im ersten Abschnitt aus. Seine Zeit reichte gerade für den 22. und damit vorletzten Startplatz.

Im Rennen folgte gleich der nächste Dämpfer. Bereits in der dritten Runde musste Ekström nach einem Bruch der Radaufhängung aufgeben, offenbar ein Schaden aus dem Startgerangel. "In Kurve drei bin ich mit einem Gegner zusammengestoßen," ärgerte sich Ekström.

Alles richtig gemacht hatten in Training und Rennen dagegen Marco Wittmann und sein RMG-Team. Obwohl Wittmann 10 kg Zusatzgewicht ins Auto packen musste, sicherte er sich die Pole-Position. "Es hat mir viel Spaß gemacht, da das Auto perfekt war. Es ist eine meiner Stärken, mich im Qualifying voll und ganz auf diese eine Runde zu konzentrieren", freute sich Wittmann. Auf den nächsten fünf Plätzen in der Startaufstellung folgten Audi-Piloten, darunter Mortara und Rockenfeller auf den Startplätzen zwei und drei. Der zweitbeste BMW-Pilot, Wittmanns Teamkollege Maxime Martin, folgte erst auf Rang zwölf.

Die Konkurrenz hoffte, dass Wittmanns Pole-Position den widrigen Bedingungen im Qualifying und nicht seiner tatsächlichen Stärke geschuldet war. Doch weit gefehlt. Wittmann ging beim Start in Führung und geriet während des gesamten Rennens nicht ernsthaft unter Druck. Mike Rockenfeller folgte von Beginn an auf dem zweiten Platz, kam aber niemals in Schlagdistanz. "Gegen Ende wurde es etwas eng, da meine Reifen wohl nicht mehr so gut waren", erklärte Wittmann nach dem Rennen. "In den letzten Runden habe ich etwas aufholen können, doch zu einem Angriff hat es nicht gereicht", bestätigte Rockenfeller, den im Ziel 1,2 Sekunden vom Sieger trennten.

Lebhaft ging es dagegen im Mittelfeld zu. In Runde acht kam es zu einer Kollision nach dem Motto "zwei auf einen Streich." Mercedes-Pilot Robert Wickens schob den Audi-Piloten Timo Scheider an, der daraufhin mit seinem Markenkollegen Nico Müller kollidierte. Die Rüpelaktion blieb für den Kanadier ohne Folgen. Wenige Runden später drehte Audi-Pilot Jamie Green seinen BMW-Kontrahenten Augusto Farfus, der kurz darauf aufgeben musste.

Obwohl BMW den zweiten Fahrertitel seit dem Comeback im Jahre 2012 sicher haben dürfte, fiel die Freude verhalten aus. Vergangene Woche verstarb mit Dieter Lamm einer der Leiter des Schnitzer-Teams. Alle BMW-Piloten trugen aus diesem Grund eine schwarze Armbinde. Auf die Champagnerdusche wurde verzichtet.

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