ADAC GT-Masters Ludwig muss Federn lassen

NÜRBURGRING · Nicht gerupft, aber im Titelkampf Federn gelassen. So kann man die Bilanz der Zakspeed-Piloten Luca Ludwig und Sebastian Asch nach den beiden Läufen zum ADAC GT-Masters auf dem Nürburgring bezeichnen. Die Tabellenführer belegten nur die Ränge neun und zehn.

 Schwierige Bedingungen herrschten auf dem Nürburgring für Luca Ludwig und die Konkurrenz.

Schwierige Bedingungen herrschten auf dem Nürburgring für Luca Ludwig und die Konkurrenz.

Foto: Ermert

Der Vorsprung in der Gesamtwertung schrumpfte von 40 auf 30 Punkte. Das Zakspeed-Team profitierte davon, dass auch der ärgste Verfolger, Porsche-Pilot Klaus Bachler, patzte, im Samstagrennen ausfiel und im Sonntagslauf nur Dritter wurde.

Luca Ludwig wusste, dass es für ihn in der Eifel schwierig würde, hatte er doch 40 kg Zusatzgewicht im Auto. Dafür klappte es im Qualifying zunächst sehr gut. Asch und Ludwig erkämpften sich für die beiden Rennen die Startplätze zwei und acht. Die Pole-Position sicherte sich das Duo Klaus Bachler/Martin Ragginger. Lange Gesichter gab es bei Zakspeed dann am Freitagabend. Beim Wiegen des Fahrzeugs nach dem zweiten Qualifying wurde eine Unterschreitung des Mindestgewichts um 3,5 kg festgestellt. Der Zakspeed-Mercedes wurde für beide Rennen an das Ende der Startaufstellung verbannt.

Wie kann so etwas passieren? "Wir arbeiten am Limit. Wenn das Auto dann abgetankt ist und durch den Reifenverschleiß kann es schon einmal zu einer Abweichung kommen", erklärte Teamchef Peter Zakowski.

Das Samstagrennen war geprägt von typischem Eifelwetter, das Luca Ludwig und Zakspeed in die Karten spielte. Bei trockenem Verhältnissen gestartet, fing es bald an zu regnen. Startfahrer Sebastian Asch hatte schon einige Plätze gut gemacht. "Wir haben dann relativ früh auf Regenreifen gewechselt. Dadurch haben wir einen Riesensprung nach vorn gemacht", freute sich Ludwig, als er am Ende als Vierter abgewunken wurde.

Zeitstrafe für Ludwig/ Asch

Die Freude war verfrüht. Die Sportkommissare warfen Ludwig vor, am Ende einer Safety-Car-Phase vor dem Erreichen der Ziellinie überholt zu haben, was nicht erlaubt ist. "Vor mir war eine Corvette, die noch auf Slicks unterwegs war. Sie war extrem langsam und vor mir die Fahrzeuge haben überholt. Um nicht abreißen zu lassen, bin ich dann auch vorbeigefahren", erklärte Ludwig. Durch eine Zeitstrafe wurden Ludwig/ Asch auf den neunten Rang zurückgestuft.

Zum Sieger wurden schließlich die Audi-Piloten Daniel Dobitsch und Edward Sandström erklärt. Da der ärgste Verfolger Klaus Bachler durch eine Kollision ausgeschieden war und Dobitsch/Sandström in der Gesamtwertung keine Rolle spielen, war der Ausgang für Zakspeed nicht tragisch.

Das Sonntagrennen wurde bei Regen gestartet und fand zu einem großen Teil hinter dem Safety Car statt. Die wenigen freien Runden hatten Asch und Ludwig schon genutzt, kräftig Boden gutzumachen, als Ludwig wegen eines vermeintlichen Gelbverstoßes eine Durchfahrtstrafe erhielt. "Mich hat unter Gelb ein Nissan überholt. Als der Fahrer seinen Fehler bemerkte, ist er fast stehen geblieben, um mich wieder vorzulassen. In der Situation blieb mir nichts anderes übrig als vorbeizufahren. Dafür werde ich jetzt bestraft", ärgerte sich der Bonner.

Es siegten Florian Stoll und Marc Basseng mit Audi, die in der Meisterschaft ebenfalls keine Rolle spielen. Das Duo Bachler/Ragginger belegte den dritten Rang. In der Meisterschaft führen Luca Ludwig und Sebastian Asch mit 151 Punkten vor Klaus Bachler mit 121 Zählern.

Kremer enttäuscht

In der Formel 4 kam der Bonner Motorsportler Jason Kremer auf dem Nürburgring in den ersten beiden Rennen nur auf die Plätze 19 und 17. "Das Auto fühlt sich eigentlich ganz gut an, aber wir sind einfach zu langsam", meinte er am Samstagabend. Im dritten Lauf am Sonntag lief es deutlich besser.

Kremer fuhr von Startplatz 19 bis auf Rang elf vor. "Unser Ingenieur hat über Nacht etwas gefunden. Was er geändert hat, hat er mit nicht verraten. Das Auto lief aber viel besser", freute sich der Bonner.

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