Handball Oberliga TSV darf erneut für die Oberliga planen
BONN · Mit dem unerwartet hohen 32:23-Heimsieg im rechtsrheinischen Lokalderby gegen die in der zweiten Halbzeit chancenlose HSG Siebengebirge/Thomasberg sicherten sich die Oberliga-Handballer des TSV Bonn rrh. mit einer starken Mannschaftsleistung wohl endgültig den Klassenerhalt. Rheinbach verliert in Opladen
Zwar kann der TSV theoretisch nach Punkten noch eingeholt werden, hat aber außer vier Punkten Vorsprung auch das klar bessere Torverhältnis. Die HSG Rheinbach/Wormersdorf verlor beim TuS 82 Opladen auch das Rückspiel 29:32, hat aber den dritten Tabellenplatz nach der Niederlage der weiterhin viertplatzierten Siebengebirgler sicher.
TSV Bonn rrh. - HSG Siebengebirge/Thomasberg 32:23 (14:13): Für den überraschend hohen Erfolg des TSV sorgten in der bis auf den letzten Platz gefüllten Sporthalle an der Ringstraße der größere Siegeswille, das über die gesamte Spielzeit eindeutig bessere Torwartgespann und eine klare Steigerung des zuletzt schwächelnden Beueler Rückraums trotz des Fehlens von Torjäger Thomas Onnebrink.
Dagegen bestand der Rückraum der Siebengebirgler eigentlich nur aus dem überragenden Jamal Naji, gegenüber dessen Torgefährlichkeit alle anderen eingesetzten Rückraumspieler sichtlich abfielen. Erschwerend kam hinzu, dass nach dem Ausfall der etatmäßigen Kreisspieler weder Torgefährlichkeit noch Unterstützung für den Rückraum von den Spielern der ersten Reihe, die Außenspieler eingeschlossen, kam.
In der ausgeglichenen ersten Halbzeit führte die HSG 2:1 (6.), doch dann legte nur noch der TSV vor. Gestützt auf den überragenden Torwart Christian Ridder, der während seiner Einsatzzeit 14 teilweise spektakuläre Paraden gegen oftmals frei werfende Siebengebirgler zeigte, geriet der TSV nicht mehr in Rückstand. Zwar war auch HSG-Torwart Timo Adeyemi in der ersten Halbzeit ein zuverlässiger Rückhalt, doch die Beueler nutzten ihre Chancen vom Kreis durch Daniel Rohloff und aus dem Rückraum besonders durch Fabian Felten konsequenter. Bei der HSG ging außer von Naji nur von Vice Kutlesa zeitweise so etwas wie Torgefahr aus. Der sonst so sichere Strafwurfschütze und Dritte der aktuellen Torschützenliste, Fabian Zächerl, scheiterte zwei Mal von der Marke an TSV-Torwart Jan Schäper, der noch einen dritten Siebenmeter hielt. Mit 14:13 für den TSV wurden die Seiten gewechselt.
Der TSV startete furios in die zweite Halbzeit, erhöhte in vier Minuten auf 17:13, worauf HSG-Vertretungs-Coach Ralf Röttgen reagierte. Für den glücklosen Adeyemi kam Michael Rieder, der allerdings den folgenden 4:0-Lauf des TSV auf 26:19 (47.) auch nicht verhindern konnte. Die Entscheidung fiel dann während einer Überzahl der HSG, die in diesen zwei Minuten mehrfach beste Chancen ausließ und vom TSV durch Felten und den nach langer Zeit wieder treffsicheren Simon Röhrig ausgekontert wurde. Der TSV erhöhte in Unterzahl auf 29:21 (53.). Angetrieben von dem stark verbesserten Florian Benninghoff-Lühl, der als Spielmacher und Torschütze glänzte, spielte sich der TSV gegen resignierende Siebengebirgler in einen Rausch und erhöhte auf 32:23.
TSV Bonn rrh.: Ridder, Schäper (beide Tor), Benninghoff-Lühl (4), Bitzer (2), Bock (1), Felten (7), Hachgenei (2), Labes (4/2), C. Röhrig (3), S. Röhrig (6), Rohloff (3), Stork, Weyer.
HSG Siebengebirge/Thomasberg: Adeyemi, Rieder (beide Tor), Dziendziol (3/1), Heldmann (1), Kutlesa (4), Meiling, Naji (8), Mondry (1), Schöneseiffen (2), E. Schulz (2), O. Schulz, Zächerl ((2/1).
TuS 82 Opladen - HSG Rheinbach/Wormersdorf 32:29 (16:13): "Eine verdiente Niederlage, denn Opladen wollte den Sieg mehr", kritisierte HSG-Trainer Dietmar Schwolow die Einstellung seiner Spieler. Bis zum 5:5 (11.) verlief die Partie ausgeglichen. Danach spielte der Rheinbacher Angriff zu statisch und drucklos, in der Abwehr klafften große Lücken. Der TuS setzte sich daraufhin auf 10:6 (20.) ab und hielt diesen Vorsprung bis zum 16:12, ehe Rene Lönenbach zum 13:16-Pausenstand verkürzte. Nach dem 14:19-Rückstand (35.) folgte die beste Spielphase der HSG, die mit einem 5:1-Lauf auf 19:20 (41.) verkürzte. Doch mit individuellen Fehlern in Angriff und Abwehr brachten die Rheinbacher den TuS wieder ins Spiel, der innerhalb von drei Minuten auf 25:20 (44.) erhöhte. Zwar verkürzte die HSG auf 24:26 (52.) und 26:28 (55.), doch Opladen konterte jeweils und sicherte sich den 32:29-Heimsieg.
HSG Rheinbach/Wormersdorf: Thürnau, Funke (beide Tor), Adolph, Fischer (1), Grommes, Gunkel (1), Lauktien (2), Lönenbach (7), Reuland (8), Ribbe (6), Schwolow (4).
