"World Darts Gala" im Beueler Brückenforum So elegant wie „Barney“ wirft keiner die 180

BONN · Der mehrmalige Weltmeister Raymond van Barneveld ist der Star an Pfingsten bei der "World Darts Gala" im Beueler Brückenforum.

 Für ihn ist die Welt eine Scheibe: Raymond van Barneveld ist einer der Stars der Darts-Szene.

Für ihn ist die Welt eine Scheibe: Raymond van Barneveld ist einer der Stars der Darts-Szene.

Foto: picture alliance / dpa

Er zählt immer noch zu den weltbesten Darts-Spielern und hat zu Beginn des Jahres ein furioses Comeback bei der Weltmeisterschaft im legendären Londoner Alexandra Palace (Ally Pally) hingelegt: Der 49-jährige Niederländer Raymond van Barneveld – Spitzname „Barney“ – kämpfte sich dort mit emotionalen Auftritten wieder bis ins Halbfinale und schaltete unter anderem im Achtelfinale sogar den Weltranglisten-Ersten Michael van Gerwen aus. Und auch wenn für den fünfmaligen Weltmeister in London das Aus gegen Adrian Lewis kam, erntete Barney doch von allen Seiten großes Lob für seinen WM-Auftritt.

Am 16. Mai (Pfingstmontag) dürfen sich die Darts-Fans aus der Region auf „Barney“ freuen, der zusammen mit Jelle Klaasen, Stephen Bunting und dem aufstrebenden deutschen Profi Max Hopp im Beueler Brückenforum bei der „World Darts Gala 2016“ zugegen sein wird. Veranstalter Wolfgang Pütz aus Troisdorf hatte 2015 bereits Darts-Ikone Phil Taylor nach Bonn gelotst und für einen tollen Showkampfabend gesorgt. Jetzt sind Barneveld und Co. an der Reihe. Mit von der Partie ist auch der bekannte Ansager Russ Bray, der sicherlich etliche Male mit seiner unverwechselbaren Reibeisenstimme „Onehundredandeighty“ ins Mikrofon rufen wird, wenn sich die drei Dartspfeile in das Triple-20-Feld der Sisalscheibe bohren.

Allen voran will „Barney“ solche Trefferbilder erzeugen. Seit Dezember 2015 hat der Niederländer einen neuen Spitznamen weg. Nachdem seine Tochter Patty einen Sohn zur Welt brachte, wird „Barney“ ab und an als Darts-Opa bezeichnet. Wobei ihm eine andere Titulierung besser gefallen würde. „Sie sollten mich Michael Jackson nennen. Jedes Spiel, das ich spiele, ist ein Thriller“, sagte er nach dem Sieg gegen den 22 Jahre jüngeren Michael van Gerwen.

Seit 32 Jahren wirft Barneveld Pfeile auf Darts-Scheiben. Zuvor arbeitete der Niederländer als Briefträger. Mit 17 Jahren entdeckte er den Darts-Sport für sich. Mit 28 Jahren startete der Niederländer 1995 erstmals bei den Embassy World Darts Championships und flog gegen Ritchie Burnett raus. Drei Jahre später traf er bei der WM der BDO (British Darts Organisation) im Finale wieder auf Burnett und gewann. Für diesen Sieg kassierte er damals umgerechnet 50 000 Euro.

Es war der Beginn einer erfolgreichen Zeit, in der Barneveld eine Menge Geld verdiente. Zwischen 1998 und 2007 wurde er vier Mal Weltmeister bei der BDO und ein Mal Weltmeister der PDC (Professional Darts Corporation). Seit 2006 spielt Barneveld im populärsten Verband, der PDC. Alleine in den vergangenen zwei Jahren belief sich das Preisgeld des ehemaligen Postzustellers auf 254 750 britische Pfund. Sponsorengelder sind da nicht eingerechnet.

Der Trainingsaufwand hält sich dabei erstaunlicherweise in Grenzen. Barneveld trainiert nur sechs bis zehn Stunden pro Woche, er verfügt über ein unglaubliches Talent. Er ist einer der wenigen Profis in der Darts-Szene, der mit beliebigen Darts, gleich welchen Gewichts, direkt eine 180 werfen kann. Sein Wurfstil wird in England als „Rolls-Royce“-Stil bezeichnet, weil er so elegant wirft, wie kaum ein anderer Profi. Dabei hat Raymond van Barneveld, bedingt durch seine Diabetis, sogar manchmal Sichtprobleme am Board.

Im Beueler Brückenforum können sich die Darts-Fans von Barneys elegantem Wurfstil am Pfingstmontag live überzeugen. „Raymond van Barneveld ist einer der großen Stars der Szene. Ich bin überglücklich, dass wir so populäre Profis für das Showkampfspektakel in diesem Jahr gewinnen konnten“, freut sich Veranstalter Wolfgang Pütz. Die World Darts Gala 2016 beginnt am 16. Mai um 16 Uhr und ist bereits ausverkauft.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort