Hockey-Regionalligisten Bonner THV Saisonziel aus den Augen verloren

BONN · Eigentlich wollten die BTHV-Herren einfach nur nicht absteigen – am Sonntag spielt das Team um den Aufstieg in die 2. Liga.

 Einer der Eckpfeiler im erfolgreichen BTHV-Team ist Routinier Florian Pohlmann (rechts).

Einer der Eckpfeiler im erfolgreichen BTHV-Team ist Routinier Florian Pohlmann (rechts).

Foto: MLH

Bloß nicht absteigen. So lautete vor Beginn der aktuellen Feldrunde die Devise beim Hockey-Regionalligisten Bonner THV. Jetzt, vor dem letzten Spieltag am Sonntag (13 Uhr, BTHV-Anlage Christian-Miesen-Straße) gegen den Oberhausener THC, sieht die Hockey-Welt für die Lila-Weißen ganz anders aus. Mit einem Sieg steigt die Mannschaft von Trainer Helge Kerber in die 2. Bundesliga auf. Bei einem Remis oder einer Bonner Niederlage freuen sich die Oberhausener.

Florian Pohlmann, langjähriger BTHV-Kapitän, der sein Amt kürzlich an Matthias Caspari abgetreten hat, beurteilt die eigenen Chancen durchaus positiv. „Wir sind sehr heimstark und haben in den letzten Spielen immer überzeugt. Wenn wir alles abrufen, können wir Oberhausen schlagen.“ Seit 2005 spielt Pohlmann für die 1. Herren des BTHV, gehört damit „zum harten Kern“, wie der 28-Jährige selbst sagt. Die Kapitänsbinde übernahm der angehende Assistenzarzt 2010 unter dem damaligen Trainer Rüdiger Hänel. Die Liebe zum Hockey verdankt der gebürtige Niedersachse einer AG in der Grundschule. „Danach bin ich selbst zum Hockeytraining gegangen“, erinnert sich Pohlmann. „Meine Eltern hatten mit meiner Wahl nichts zu tun.“

Mittlerweile ist Pohlmann, der lange Jahre als Stürmer für Furore sorgte, ins Mittelfeld gerückt. „Dort versuche ich, für die nötige Stabilität zu sorgen und den jungen Wilden in unserem Angriff den Rücken freizuhalten.“ Pohlmann gehört wie Schlussmann Lars Neumann, dessen Bruder Jens Neumann, Matthias Caspari, Benedikt Ewig, Louis Bahlmann, Stefan Brisgen und Mike Haanson zu den Führungsspielern im Team. Dazu kommen junge Spieler wie Ben Hänel, der am Kreuzband verletzte Conrad Ketzer oder Angreifer Kaya Korang-Seitz, der laut Pohlmann schon einmal einen Tritt in den Allerwertesten brauche, um sein Leistungspotenzial zu 100 Prozent abzurufen. „Aktuell haben wir innerhalb des sehr homogenen Kaders eine tolle Mischung aus jungen und älteren Spielern“, findet Pohlmann. „Das Arbeitsklima ist top. Aktuell passt kein Papier zwischen uns Spieler.“

Und der Trainer? Für Pohlmann passt auch Helge Kerber mittlerweile perfekt in das funktionierende Gefüge BTHV. Dabei sei die Aufgabe für den seit zwei Jahren amtierenden Cheftrainer keineswegs einfach gewesen. „Rüdiger Hänel hat uns zu einer sehr mündigen Mannschaft erzogen“, berichtet der Ex-Kapitän. „Daran musste sich der neue Coach erst einmal gewöhnen. Inzwischen hat sich das Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft sehr gut eingependelt.“

Über eine mögliche sportliche Zukunft in der 2. Bundesliga will Pohlmann, der Ende des Jahres als Assistenzarzt seine medizinische Karriere beginnen möchte, nicht allzu intensiv nachdenken. „Zunächst einmal gilt unsere ganze Konzentration der Partie gegen Oberhausen.“ Sollte der Coup gelingen, will Pohlmann in sich gehen, die berufliche Karriere und den Sport sorgfältig gegeneinander abwägen. Immerhin warten im Erfolgsfall in der 10er-Liga Doppelwochenenden und Reisen bis hinauf nach Hamburg. „Sportlich wäre die 2. Liga ohne Zweifel sehr reizvoll. Ehrlich gesagt, bin ich hin- und hergerissen. Fest steht nur, dass wir den Traum 2. Bundesliga mit einem Sieg am Sonntag wahr machen wollen.“

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