GA macht Leser fit für Marathon Auf dem Weg zu persönlichen Bestzeiten

BONN · Ob Regen, Verletzungen oder der innere Schweinehund: Nichts bringt die Teilnehmer der Aktion von ihrem Weg zur Teilnahme am Deutsche Post Marathon in Bonn ab. Thomas Schüller trainiert alternativ im Wasser und auf dem Laufband.

 Trainer Thomas Eickmann ruft seinen Schützlingen Stephanie Wunder und Patrick Lützler die Zwischenzeiten zu.

Trainer Thomas Eickmann ruft seinen Schützlingen Stephanie Wunder und Patrick Lützler die Zwischenzeiten zu.

Foto: Horst Müller

Der große Tag ist nur noch sechs Wochen entfernt. Doch bis die sechs Teilnehmer der Aktion „GA macht Leser fit für Marathon“ am 10. April im Startbereich des Deutsche Post Marathon Bonn stehen, ist weiterhin großer Trainingsfleiß gefragt. Seit Jahresbeginn spulen alle nach Plänen von Trainer Thomas Eickmann ihr Programm ab, um beim Marathon ihre Ziele erreichen zu können.

„Ich bin mit allen sehr zufrieden“, lobt der Coach am Rande einer Bahn-Trainingseinheit, bei der Kristina Reinhard, Stephanie Wunder und Patrick Lützler ihre Runden auf der Tartanbahn in Beuel-Pützchen drehen. Und sagt anschließend: „Da deutet vieles auf persönliche Bestzeiten hin.“ Die Sportler absolvieren mehrere 1000-Meter-Läufe mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten, jeweils unterbrochen von kurzen Sequenzen in trabendem Schritt. „Das Tempo ist bei diesem Training etwas höher als später die Wettkampfgeschwindigkeit im Marathon. So wird die Leistungsfähigkeit der Teilnehmer erhöht“, erklärt Eickmann Sinn und Zweck der Übung.

Dass sich hin und wieder Motivationsprobleme breit machen, ist niemandem anzumerken. „Ich musste bin mit der Befürchtung angereist, die geforderte Zeit nicht laufen zu können. Aber dann läuft das Training wirklich gut, die Zeit stimmt und es macht auch noch Spaß“, meint Kristina Reinhard, die in Bonn über die volle Distanz von 42,195-Kilometer antreten wird. Scheinbar so viel Spaß, dass Eickmann sie unmittelbar nach dem Start des Trainings zügeln muss: „Kristina, du läufst zu schnell“, ruft der Diplom-Leichtathletiktrainer ihr gleich zweimal hinterher.

Notgedrungen muss es Halbmarathon-Läufer Patrick Lützler etwas langsamer angehen lassen. Wegen einer Erkältung absolviert er nur sechs der geplanten zehn Läufe – an der Seite von Stephanie Wunder. „Ich hoffe, dass ich das in den nächsten Tagen loswerde, damit ich wieder mein volles Pensum laufen kann“, sagt der 23-Jährige. Er ist der jüngste Teilnehmer.

Nicht mit dabei sind Sabine Wollenweber und Lars Krüger: Während die 47-Jährige wegen einer Wadenblessur aussetzt, ist Krüger beruflich verhindert. Auch wenn sich letzterer nach eigener Aussage noch nicht bereit für den Marathon fühlt, glaubt Trainer Thomas Eickmann an eine sehr gute Zeit seines Schützlings: „Lars traue ich eine Zeit weit unter 3:15 Stunden zu, obwohl er sich anfangs 3:30 Stunden vorgenommen hat.“

Magische Einflüsse scheint der Coach auf Wollenweber zu haben. Sie berichtet: „Meine Familie ist schwer beeindruckt, dass es einen Menschen gibt, auf den ich höre.“ Sie trainiere, was Thomas Eickmann vorgebe: „Selbst wenn es in Strömen regnet.“

Ein gänzlich anderes Trainingsprogramm als seine Mitstreiter leistet Thomas Schüller derzeit. Wegen eines kleinen Risses im Schienbeinknochen („Ermüdungsbruch“) ist für den 40-Jährigen statt Laufen in freier Wildbahn Aquajogging und Antigravitationstraining auf dem Laufband angesagt. Dabei werden die Knochen weniger stark belastet. Seine Trainingsstätte an diesem Tag, Luftlinie nur 1000 Meter von der Tartanbahn entfernt, ist das Bonner Zentrum für Ambulante Rehabilitation (BZfAR). „Nach längstens sechs Wochen sind solche Ermüdungsbrüche ausgeheilt“, erklärt BZfAR-Chef Andreas Stommel: „Wir werden diese Zeit mit Anti-Schwerkraft-Training überbrücken, so dass Thomas ausdauermäßig nicht abbaut. Für mich gibt es keinen Zweifel, dass er am 10. April startet.“

Auch bei Schüller lebt die Hoffnung auf eine erfolgreiche Teilnahme am Halbmarathon: „Ich bin mir ganz sicher, dass ich es packen werde und ins Ziel einlaufe. Ich werde auch meine bisherige Zeitvorgabe weiter anpeilen.“ Hieße: 21,0975 Kilometer unter zwei Stunden. Dafür ist jetzt vor allem ein großes Kämpferherz gefragt.

GA macht Leser fit:Die nächste Folge lesen Sie über das 10-km-Testrennen in Leverkusen.

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