Fußball-Mittelrheinliga Blau-Weiß Friesdorf gegen Bonner SC: Alles andere als ein Verliererderby

BONN · Nach dem Fehlstart am ersten Spieltag der Mittelrheinliga treffen die beiden Bonner Clubs Blau-Weiß Friesdorf und der Bonner SC am Samstag direkt aufeinander.

 Gut in die Saison gestartet sind Mateusz Matysik (rechts) und der VfL Alfter.

Gut in die Saison gestartet sind Mateusz Matysik (rechts) und der VfL Alfter.

Foto: Horst Müller

Blau-Weiß Friesdorf - Bonner SC (Samstag, 18 Uhr): Beim einstigen Verbandsligisten TuS Höhenhaus spielten sie zusammen. Linksfuß Daniel Zillken auf der Spielmacherposition, Giuseppe Brunetto auf der Sechs. Am Samstag sind die Freunde Kontrahenten. Brunetto trainiert nach acht Jahren VfL Leverkusen den FC Blau-Weiß Friesdorf. Zillken betreut in seiner zweiten Saison den Bonner SC. An der Friesdorfer Margaretenstraße treffen beide ab 18 Uhr erstmals in Liga fünf aufeinander.

FC-Sportdirektor Dirk Hager freut sich auf ein Fußballfest und rechnet vorsichtig geschätzt mit 1000 Zuschauern, die aufgrund der begrenzten Parkmöglichkeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen sollten. Die Sicht der beiden Trainer auf das Derby ist - wie könnte es anders sein - von gegenseitigem Respekt geprägt. "Der BSC hat sich mit Sicherheit unter Wert verkauft", sagt Brunetto nach Ansicht der Videoaufzeichnungen der 0:3-Niederlage des BSC gegen Aufsteiger Herkenrath. Und Daniel Zillken bescheinigt seinem Kollegen, "eine richtig gute Mannschaft zu trainieren, die ich am Samstag auf Augenhöhe erwarte".

Bei beiden ist die Auftaktniederlage analysiert und entsprechend eingeordnet. Vor einem Duell der Verlierer will deshalb insbesondere der BSC-Trainer nichts wissen. "Das war der erste Spieltag. Ich werde sicher keinen psychischen Druck bei meinen Spielern aufbauen", sagt Zillken: "Aber bis auf Andreas Dick und Markus Wipperfürth muss jeder im Vergleich zum Herkenrath-Spiel eine Schippe drauflegen."

Auch Zillken selbst will es besser machen, nachdem das Experiment mit dem gelernten Angreifer Marcel Kaiser auf der Rechtsverteidigerposition gründlich in die Hose gegangen war. Mit dem mittlerweile spielberechtigten Recep Kartal verfügt der BSC-Coach auf dieser Position über eine weitere Alternative.

Brunetto hatte trotz der 1:3-Auftaktniederlage in Euskirchen wenig zu meckern. "Eigentlich hatten wir ein Unentschieden verdient. Aber im Gegensatz zu Euskirchen und auch zum BSC-Gegner Herkenrath haben wir unsere Chancen nicht genutzt." Seine Spieler freuen sich auf die bevorstehende Aufgabe. Es sei wichtig, mit Respekt, aber ohne Angst aufzutreten. Mit dem von einem Muskelriss genesenen Johannes Jahn verfügt auch Brunetto über ein weiteres Ass im Ärmel.

VfL Leverkusen - VfL Alfter (Sonntag, 15 Uhr): Nach dem ersten Sieg beim Saisonauftakt gegen die Spielvereinigung Wesseling-Urfeld (3:0) und dem souveränen Einzug ins Viertelfinale des Bonner Kreispokals strebt der VfL Alfter am Sonntag den dritten Erfolg in Serie an. "Wir wollen die englische Woche mit einem Sieg abschließen. Es ist zwar ein hohes Ziel, aber das ist im Bereich unserer Möglichkeiten", sagt VfL-Trainer Heinz-Joachim Schmickler.

"Das war sehr überzeugend", sagt Schmickler über den Auftritt seiner Akteure im Pokal beim Bezirksligisten TuRa Oberdrees (3:0). Nur einige Stellschrauben müssten noch justiert werden. In der Frühphase der Saison ein völlig normaler Vorgang. "Wir sind noch nicht im richtigen Spielrhythmus", findet der VfL-Coach und meint in erster Linie das Spiel nach vorn. "Dort müssen wir uns steigern, dynamischer agieren und mehr Entschlossenheit zeigen. Da ist noch Luft nach oben." Wie auch beim VfL Leverkusen, der bei der 0:3-Auftaktniederlage bei Borussia Freialdenhoven noch viel Sand im Getriebe hatte.

Wie bereits im Pokal muss Alfter auf die angeschlagenen Defensivkräfte Julian Krebel und Fabian Heinen verzichten. Auch Mehmet Dogan wird ausfallen. Seine gegen Wesseling erlittenen Leistenbeschwerden brachen gegen Oberdrees wieder auf.

TV Herkenrath - Germania Windeck (Sonntag, 15 Uhr): "Das ist das nächste Freilos für uns", verfällt Windecks Trainer Marcus Voike in Anbetracht des starken Aufsteigers in Galgenhumor. Immerhin präsentierte sich seine Mannschaft beim 1:2 gegen die ebenfalls favorisierten Hennefer am vergangenen Sonntag in guter Verfassung. "Das war eine Niederlage, die Mut macht und eine Leistung, auf der wir aufbauen können. In Herkenrath herrscht natürlich nach fünf Aufstiegen in Folge und dem Sieg am Sonntag beim Bonner SC eine riesengroße Euphorie, aber wir werden alles tun, um dort zu bestehen und nicht gleich mit einer Negativserie zu starten", so Voike. Auf Jan Frederik Göhsl (Studienreise) und die angeschlagenen Farhat Qarizada, Nils Kochan und Geoffrey Vinda muss er noch verzichten. Dafür ist Erwin Mambasa nach seiner Roten Karte im Pokalspiel in Siegburg wieder im Kader.

FC Hennef - SV Bergisch Gladbach (Sonntag, 15 Uhr): Zur Heimpremiere steht dem FC Hennef mit dem SV Bergisch Gladbach ein attraktiver Gegner ins Haus. Und einer, dem FCH-Trainer Marco Bäumer Respekt zollt: "Die sind technisch sehr gut und spielen, wie wir auch, viel mit kurzen Pässen", weiß Bäumer aus der Beobachtung des Gegners. Wie er den Gästen personell begegnen wird, entscheidet sich erst nach dem Abschlusstraining. Da alle fit sind, ist die Konkurrenz groß. "Im Moment sieht es so aus, dass acht Mann draußen stehen", hat Bäumer die Qual der Wahl. hto/bl/hs

Der Spieltag

  • Sa.: Friesdorf - Bonner SC (18 Uhr)
  • So.: Hennef - Berg. Gladbach, Arnoldsweiler - Freialdenhoven (beide 15 Uhr), Herkenrath - Windeck, Wesseling-Urfeld - Eilendorf (beide 15.15 Uhr), Leverkusen - Alfter (15.30 Uhr), Breinig - Euskirchen (18 Uhr)
  • verlegt auf 27. September: Al. Aachen II - FC Hürth
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