Klage gegen Ex-Partner Öner Felix Sturm kämpft um seinen Ruf

KÖLN · Allein die Vorwürfe gegen Felix Sturm hätten als Vorlage für ein Filmskript ausgereicht. Der viermalige Profibox-Weltmeister und sein Manager sollen eine dritte Person zum Mord an Promoter Ahmet Öner angestiftet haben.

 Die Vorwürfe sind aus der Welt: Felix Sturm bereitet sich auf seinen WM-Kampf am Samstag vor. FOTOS: DPA

Die Vorwürfe sind aus der Welt: Felix Sturm bereitet sich auf seinen WM-Kampf am Samstag vor. FOTOS: DPA

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Die ungeheuerlich anmutende Anschuldigung des Deutsch-Türken Öner, der einst das Rahmenprogramm für die Veranstaltungen Sturms organisiert hatte, zogen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Köln nach sich, die vergangene Woche eingestellt wurden.

Darauf wird es Felix Sturm nun nicht beruhen lassen. "Wir sind uns einig, dass man da etwas machen muss und werden rechtliche Schritte einleiten", sagte Sturms Manager Roland Bebak dieser Zeitung. Die Meldung zum letztendlich haltlosen Vorwurf (Bebak: "Niemand hat gezweifelt, dass das eine Lügengeschichte war"), Anstifter zu einem Auftragsmord zu sein, platzte in die Vorbereitungen Sturms auf seinen WM-Kampf im Super-Mittelgewicht an diesem Samstag in Frankfurt/Main gegen den Russen Fedor Tschudinow. Der Zeitpunkt hätte schlechter nicht sein können - für die sportlichen, aber auch für die geschäftlichen Ziele.

Seit dem 1. Dezember 2012 ist der mittlerweile 36-Jährige nach dem Vorbild der Klitschko-Brüder als boxender Veranstalter aktiv. Der Bestand der "Sturm Boxpromotion" hängt von einem starken TV-Partner ab, den Eigentümer Sturm mit Sat.1 hat. Doch nur mit einem Weltmeister Sturm ist dies dauerhaft garantiert. Die Vorwürfe waren der Konzentration auf den Fight gegen den noch ungeschlagenen Russen nicht eben zuträglich - und dem Ruf des einwandfreien Sports- und Geschäftsmanns auch nicht. "Man spürte schon, dass die Leute verunsichert reagieren. So etwas hinterlässt einen faden Beigeschmack", erklärte Bebak.

Denn für den umtriebigen Sturm entwickelt sich ein neues Geschäftsfeld offenbar zu einem Volltreffer, für das ein tadelloses Image auch nicht unwichtig ist. Zusammen mit einer Reihe von Partnern entwickelte Sturm einen Energy Drink namens "Heavy 1". "Das hat Ausmaße angenommen, mit denen ich nicht gerechnet habe", sagte Sturm dieser Zeitung. Das Getränk werde bereits in 25 Ländern vertrieben.

Der Energy Drink, so betont Sturm, ist "Made in Germany". Sitz der Firmenzentrale ist Sankt Augustin, das Wasser wird von der "Rhodius Mineralquellen und Getränke GmbH" in Burgbrohl, 35 Kilometer südlich von Bonn, geliefert, und die Abfüllanlage ist in der Nähe des Nürburgrings. Zu den Umsatzzahlen machte Sturm keine genauen Angaben, aber: "Sie sind sehr gut - und wachsen."

Felix Sturm ist angesichts der rasanten Entwicklung seines neuen Geschäftsfelds von seinem Ursprungsziel, als Box-Promoter Fuß zu fassen, abgewichen. Seine Box-Promotion aufgeben werde er aber nicht: "Mein Manager Roland Bebak macht den Hauptteil mit den Verhandlungen und den Weltverbänden. Und ich wäre bei den Veranstaltungen dabei - als Testimonial." Und dafür kämpft er auch juristisch um seinen guten Ruf.

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