Kiel zahlt Lehrgeld bei zweiter Niederlage in Königsklasse

Veszprem · Eigene Fehler und unglückliche Pfiffe der Schiedsrichter kosten dem THW Kiel im Duell mit Ungarns Champion Veszprem mögliche Punkte in der Champions League. Das Achtelfinale bleibt aber in Reichweite.

 Veszprems Gabor Ancsin (M) kann sich am Wurfkreis gegen die Kieler Rune Dahmke (l) und Nikola Bilyk durchsetzen.

Veszprems Gabor Ancsin (M) kann sich am Wurfkreis gegen die Kieler Rune Dahmke (l) und Nikola Bilyk durchsetzen.

Foto: Boglarka Bodnar

Schon die Vorrunde in der Champions League wird für den THW Kiel zur erwartet schweren Aufgabe. Das unerfahrene Handball-Team von Coach Alfred Gislason kassierte beim 19:21 (10:13) am Samstag beim ungarischen Meister Telekom Veszprem die zweite Niederlage im vierten Spiel.

In der schweren Gruppe, in der auch der FC Barcelona, Paris St. Germain und die SG Flensburg-Handewitt antreten, stehen die Norddeutschen damit auf Rang vier. Um das Achtelfinale zu erreichen, müssen die Kieler am Ende der Vorrunde mindestens Rang sechs in der Achter-Staffel belegen.

In Ungarn wäre durchaus mehr drin gewesen. "Wir haben heute mit unserer jungen Mannschaft Lehrgeld bezahlen müssen", sagte Gislason nach der Niederlage. Dass es nicht zum Sieg reichte, hatte vor allem zwei Gründe: die nicht immer glücklichen Pfiffe des tschechischen Schiedsrichtergespanns und die Vielzahl eigener Fehler in der mit 5019 Zuschauern ausverkauften Veszprem-Arena.

"Einige Entscheidungen waren nicht nachvollziehbar. Ich denke, Vespzrem hätte sich über einige Zeitstrafen mehr auch nicht beschweren dürfen", sagte Gislason nach der Partie. Tatsächlich agierte der ungarische Rekord-Champion (24 Titel) gegen sein deutsches Pendant (20) in der Abwehr extrem hart.

Allerdings leisteten sich die Kieler, die in der eigenen Defensive zu häufig zu harmlos agierten, im Angriff zahlreiche schlechte Entscheidungen und Würfe. Gislason stellte fest: "Ein paar Fehler zu viel haben uns einen möglichen Sieg gekostet."

So verfehlten nach dem 15:15 (41.) nacheinander Steffen Weinhold, Nikola Bilyk und Patrick Wiencek das Tor der Ungarn, die den Vorsprung wieder auf drei Treffer (18:15/45.) ausbauen konnten. Für die Entscheidung sorgte der Ex-Kieler Momir Ilic mit dem 21:19 in der vorletzten Minute.

Nach fünf Auswärtsspielen in Serie und 8500 Reisekilometern im Oktober stehen die Zebras nun vor den Heimaufgaben gegen die TSV Hannover-Burgdorf in der Bundesliga am Mittwoch sowie in der europäischen Königsklasse gegen die Kadetten Schaffhausen aus der Schweiz am Samstag. "Jedes Spiel ist für meine junge Mannschaft ein Mehr an Erfahrung", sagte Gislason.

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