Deutsche Eishockey Liga Kölner Haie kassieren Heimklatsche gegen München

Köln · Die Kölner Haie haben am Freitagabend vor heimischer Kulisse eine 0:6 (0:3, 0:1, 0:2)-Heimniederlage gegen den EHC Red Bull München kassiert.

Die Kölner Haie unterlag knapp München.

Die Kölner Haie unterlag knapp München.

Foto: dpa

Der Weg für die Kölner Haie nach ganz oben ist weit. Noch viel weiter, als es der siebte Tabellenplatz vor dem 34. Spieltag in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) hätte aussagen können. Wo genau ein Team steht, bekommt es nämlich immer dann am deutlichsten zu spüren, wenn es gegen die Besten anzutreten hat.

So gesehen war die 0:6 (0:3, 0:1, 0:2)-Klatsche am Freitagabend im Heimspiel gegen Meister EHC Red Bull München für den KEC ein rot leuchtendes Signal für die Entfernung zu den Logenplätzen der DEL.

Peter Draisaitl hatte die Münchner vor dem Spiel als „besten Prüfstein“ geadelt. Der Haie-Coach erwähnte auch, dass das Team von Meistertrainer Don Jackson, das Beste sei, das „derzeit im deutschen Eishockey herumläuft“. Wie recht der 52-Jährige mit beiden behielt, erlebten sein Team und die 11.235 Zuschauer in der Lanxess Arena vom ersten Wechsel an.

Mit der breiten Brust von sieben Siegen in Folge und dem Selbstverständnis des besten, tiefsten und teuersten Kader der Liga beherrschten die Roten Bullen die Szenerie überall auf dem Eis. Wer seine vierte Sturmreihe mit Yannic Seidenberg, Dominik Kahun und Jerome Flaake durch drei deutsche Nationalspieler veredeln kann, hat eben einiges zu bieten.

Die Haie mussten neidisch werden, wenn sie der läuferisch, spielerisch und kämpferisch brillanten Darbietung ihrer Gäste im ersten Drittel zuschauten. Zunächst hatten die Hausherren Pech, als ein Klärungsversuch von Blair Jones an Derek Joslin abprallte und sich in hohem Bogen hinter Goalie Justin Peters zum 0:1 ins Tor senkte (2.). Beim 0:2 von Mats Christensen (10.) und dem Powerplaytor zum 0:3 von Brooks Macek (17.) gab es dann Meisterklasse zu bestaunen. Der KEC besaß durch Kai Hospelt nur eine Möglichkeit (9.) und kam mit dem 0:3 noch glimpflich davon.

Peter Draisaitl musste einen Impuls setzen und brachte Daniar Dshunnussow für den keineswegs schlechten Peters zum zweiten Abschnitt ins Tor. Der Back-up setzte gegen Macek auch gleich ein Ausrufezeichen. Die Haie stemmten sich nun gegen die Überlegenheit. Philip Gogulla und Felix Schütz (beide 25.) scheiterten aber ebenso an David Leggio wie Justin Shugg (26.) und Ben Hanowski (34.), die beide blank vor dem Münchner Keeper auftauchten.

Ein übler Bandencheck von Seidenberg gegen Dylan Wruck heizte die Atmosphäre weiter auf (34.), aber Leggio blieb auch in Unterzahl gegen Gogulla unbezwingbar (35.). Das Tor, das die Haie verdient hätten, fiel auf der anderen Seite. In Überzahl traf Patrick Hager 21 Sekunden vor Ende des Drittels (40.). Der mit Pfiffen empfangene Ex-Hai hatte zuvor schon zwei Treffer vorbereitet.

Mit dem 0:4 war das ungleiche Duell endgültig entschieden. Köln hatte die Hoffnung aufgegeben und München verwaltete das Ergebnis nicht nur im Stile eines Champions, sondern erhöhte nach einem Pfostenschuss von Hanowski im direkten Gegenzug durch Ryan Button auf 0:5 (48.).

Als Hager noch das 0:6 draufsetzte (54.) war die höchste Saisonniederlage der Haie perfekt. Der Klassenunterschied in Zahlen ausgedrückt: 23 Punkte nach 34 Spielen. Am zweiten Weihnachtsfeiertag dürfen die Haie in Straubing Wiedergutmachung versuchen.

Köln: Peters (21. Dshunnussow); Müller, Ehrhoff; Eriksson, Lalonde; Zerressen, Potter; Gogulla, Mulock, Schütz; Hanowski, B. Jones, Shugg; Krämmer, Hospelt, R. Jones; Uvira, Latta, Wruck. - SR.: Kopitz/Schukies. – Zuschauer: 11235. – Tore: 0:1 Joslin (1:59), 0:2 Christensen (9:37), 0:3 Macek (16:03/PP1), 0:4 Hager (39:39/PP1), 0:5 Button (47:55), 0:6 Hager(53:47). – Strafminuten: Köln 6; München 6 + 10 Seidenberg.

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