Transfercoup in der DEL Haie verpflichten Nationalspieler Ehrhoff

Köln · Den Kölner Haien ist ein Transfercoup gelungen: Der achtmalige Deutsche Meister gab am Montag die Verpflichtung des bislang vertraglosen Nationalspielers Christian Ehrhoff bekannt.

Die Kölner Haie haben die Tabellenführung in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) am Sonntag durch eine 1:5-Heimniederlage gegen Ingolstadt verloren, können sich den Spitzenplatz aber schon am Dienstagabend ab 19.30 Uhr in der Lanxess-Arena gegen Bremerhaven zurückholen. Spannender als das aktuelle sportliche Tagesgeschäft war am Montag aber die Meldung, dass Christian Ehrhoff zu den Haien wechselt.

Der 34-jährige NHL-Star (862 Spiele) sagte seinem Heimatverein Krefeld Pinguine am Wochenende ab und unterschrieb in Köln, über die Laufzeit des Vertrages wurden keine Angaben gemacht. „Es war klar, dass wir uns um Christian bemühen würden, als sich abzeichnete, dass er nach Europa zurückkehrt. Es freut uns, dass er sich für die Haie entschieden hat und ab sofort ein Teil unserer Mannschaft ist“, freut sich Haie-Sportdirektor Mark Mahon.

Christian Ehrhoff war nach einer langen Karriere in der besten Liga der Welt zuletzt für die deutsche Nationalmannschaft bei der erfolgreichen Olympia-Qualifikation in Lettland sowie beim World Cup of Hockey in Toronto für Team Europa aktiv. Im Anschluss an den World Cup absolvierte Ehrhoff Anfang Oktober ein Tryout bei den Boston Bruins, entschied sich aber gegen ein Engagement beim NHL-Club. „Ich freue mich auf die neue sportliche Aufgabe in Köln und darauf, um die Meisterschaft mitzuspielen“, erklärt Ehrhoff.

Zum Sport: Die Haie haben ein Spiel weniger absolviert als der neue Spitzenreiter Wolfsburg, Köln liegt zwei Punkte hinter den am Dienstag spielfreien Niedersachsen und kann mit einem „Dreier“ wieder Erster werden. „Das ist das Gute am Eishockey, wir können gleich alles wieder gutmachen“, sagte Kapitän Moritz Müller. „Wenn man bei Olympia kein Glück hat, muss man vier Jahre auf die nächste Chance warten. Wir können dagegen sofort weitermachen.“ Das 1:5 sieht vom Ergebnis her nach einer bösen Klatsche aus, das war allerdings nicht der Fall. Köln kassierte unglückliche Gegentore zu schlechten Zeitpunkten und traf in der Offensive in Timo Pielmeier auf einen Torhüter, der richtig heiß war. Dessen Bruder Thomas war im ersten Drittel von Kölns Stürmer Jean-Francois Boucher so hart gecheckt worden, dass er die Partie nicht mehr fortsetzen konnte. Dann kassierte man nur Sekunden nach dem Anschlusstreffer zum 1:2 direkt das nächste Tor. Zudem haderten die Haie noch mit diversen Entscheidungen der Schiedsrichter, es kam halt alles zusammen, was einen Spieler frustrieren kann.

Schwamm drüber, ein Sieg gegen Bremerhaven kann alles vergessen machen, zumal die Haie erst am Freitag im hohen Norden gegen den Liga-Neuling gewonnen hatten. Doch Vorsicht, ein Selbstläufer wird das nicht. Die „Pinguins“ haben nichts zu verlieren und einige Kölner Spieler sind gesundheitlich nicht voll auf der Höhe.

„Einige unserer Jungs sind erkältet“, sagte Trainer Cory Clouston. „Aber es ist, wie es ist. Wir haben gegen Ingolstadt sehr viele Torschüsse kreiert, aber sie eben nicht genutzt. Die Saison ist sehr lang, wir arbeiten weiter.“ Ab jetzt auch noch mit Christian Ehrhoff.

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