Playoff-Viertelfinalserie Früher Doppelschlag leitet Grizzly-Sieg ein

Köln · Die Kölner Haie liegen nach einer 0:4 (0:2/0:2/0:0) – Niederlage gegen die Grizzlys Wolfsburg in der Viertelfinal-Serie der Deutschen Eishockey Liga (DEL) mit 1:2 Siegen zurück und müssen nun mindestens einmal in Wolfsburg gewinnen, um ins Halbfinale einziehen zu können. Vier Siege sind insgesamt nötig.

Es begann alles andere als gut für die Haie, bereits nach rund acht Spielminuten lagen sie mit 0:2 hinten. Zweimal gerieten sie durch unnötige Fouls von Shawn Lalonde und Fredrik Eriksson in Unterzahl, beide Male schlug die erste Wolfsburger Überzahl-Formation mit Sebastian Furchner, Tyson Mulock und Tyler Haskins eiskalt zu. Furchner traf aus dem Bullykreis zum 0:1 unter die Latte (7.), Mulock erhöhte nicht einmal zwei Minuten später mit einem ebenfalls hoch angesetzten Schlagschuss.

Bei den Haien waren nun die offensiven Fähigkeiten gefragt, in den letzten Wochen war die Tore-Jagd nicht gerade ihre Paradedisziplin. In den letzten drei Spielen gegen Wolfsburg hatten sie nur dreimal getroffen, dies musste sich nun dringend ändern.

„Wir wollen Euch kämpfen sehen“, sangen Kölner Fans nach der ersten Sirene. Doch nun waren andere Qualitäten gefragt, wie Verteidiger Alexander Sulzer bestätigte. „Wir müssen das jetzt vergessen, von der Strafbank wegbleiben und schnell unser Spiel spielen“, sagte er.

Für Wolfsburg lief alles nach Plan, die Grizzlys konnten sich nun voll auf ihr starkes Defensivspiel und ihren wieder vorzüglichen Torhüter Felix Brückmann konzentrieren.

Die nächste große Torchance hatten wieder die Gäste, Kölns Torhüter Gustaf Wesslau rettete in höchster Not gegen Lubor Dibelka. Die Haie mühten sich, doch das nächste Tor fiel wieder durch einen hohen Schuss der Gäste. Nach dem ex-Hai Sebastian Furchner traf nun auch ex-Hai Björn Krupp. Nun lag eine Herkules-Aufgabe vor den Haien.

Der Frust der Kölner konzentrierte sich nun auf die Schiedsrichter, die gegen Wolfsburg lange keine Strafzeit verhängten und den einen oder anderen Haie-Angriff abpfiffen. Doch nur an den Unparteiischen lag es nicht, eher am fehlenden Spielfluss der Haie. Zu allem Überfluss kassierten sie dann auch noch eine Strafe, weil sie sechs Feldspieler auf dem Eis hatten. Ein Indiz für die wachsende Nervosität der Kölner. Als Pascal Zerressen hinter dem Wolfsburger Tor ohne Strafe zu Boden gerissen wurde und kurz darauf Lalonde für eine ähnliche Situation auf die Strafbank musste, wurde der Kölner Frust noch größer. Das vierte Wolfsburger Powerplay brachte das 0:4, Torschütze war mit Gerrit Fauser wieder ein ehemaliger Kölner.

Die Emotionen wuchsen noch, als Ryan Jones nach einer Kollision mit einem Wolfsburger gegen die Bande knallte und verletzt liegen blieb. Wütend forderten die Haie eine Strafe, doch auch die Zeitlupe gab keinen Regelverstoß her. Kurz vor der zweiten Pause quittierten die Zuschauer die erste Strafzeit gegen einen Wolfsburger (Krupp) mit höhnischem Applaus, doch sie mussten sich eher Sorgen darum machen, dass das folgende Überzahlspiel nichts einbrachte.

Wolfsburg ist seit Jahren die stabilste Mannschaft der DEL, die Grizzlys ließen sich im Schlussdrittel nicht mehr die Butter vom Brot nehmen, den Haien fiel nichts mehr ein. Als Kapitän Moritz Müller eine weitere Strafe kassierte, versuchte er noch, eine Schlägerei anzuzetteln und damit eine Duftmarke für das nächste Spiel zu setzen. Doch auch das blockten die eiskalten Niedersachen ab.

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