Tennis Federer beendet Wimbledon-Auftritt von Nobody Willis

London · Ein absoluter Tennis-Außenseiter sorgte für eine großartige Geschichte in Wimbledon. Was der Brite Marcus Willis schaffte, hätte auch in einem Film vorkommen können. Selbst Roger Federer ist beeindruckt.

 Für Marcus Willis (l) war im Match gegen Roger Federer Endstation.

Für Marcus Willis (l) war im Match gegen Roger Federer Endstation.

Foto: Facundo Arrizabalaga

Das spektakuläre Match auf dem Centre Court von Wimbledon werden Top-Star Roger Federer und Tennis-Nobody Marcus Willis wohl nie vergessen. Die Nummer 772 der Welt spielte gegen den einstigen Weltranglisten-Ersten.

Ein zuvor fast schon gescheiterter Außenseiter gegen den siebenmaligen Champion. Es war eine Sensation, dass Willis in der zweiten Runde des bedeutendsten Tennis-Turniers der Welt stand. Federer beendete am Mittwoch mit dem 6:0, 6:3 6:4 den grandiosen Lauf des Briten. "Dies ist definitiv ein Match, an das ich mich erinnern werde", sagte Federer. "Es ist erstaunlich, was er erreicht hat."

Willis hatte noch nie zuvor ein Match auf ATP-Tour-Level, geschweige denn bei einem Grand-Slam-Turnier bestritten, bevor er am Montag in der ersten Runde den Weltranglisten-54. Ricardas Berankis aus Litauen in drei Sätzen bezwang. Damit verdiente sich der 25-Jährige das Duell mit Federer auf dem berühmten und fast 15 000 Zuschauer fassenden Centre Court. Trotz der klaren Niederlage hatte er sichtlich Spaß.

"Ich kann jetzt sagen, dass ich gegen Roger Federer gespielt habe. Ich habe es genossen. Die Atmosphäre war großartig. Diese Erfahrung ist unglaublich", schwärmte Willis. "Ich bin fertig, aber ich habe mir jetzt ein paar Bier verdient."

Der Linkshänder spielt auch beim MSC Köln in der Regionalliga. In den vergangenen Tagen hatte er mit seiner filmreifen Geschichte die Schlagzeilen rund um Wimbledon bestimmt. Der 25-Jährige arbeitet als Tennis-Trainer. Er wollte selbst mit dem Sport schon aufhören und einen Job als Coach in den USA annehmen, bis ihn seine neue Freundin überredete, doch noch weiterzumachen.

Willis gewann drei Spiele bei einem Ausscheidungsturnier für die Qualifikation zum dritten Grand-Slam-Turnier der Saison. Dann entschied er drei weitere Qualifikations-Partien für sich und sorgte schon mit seiner Hauptfeld-Teilnahme für eine Sensation. "Das sind die Geschichten, die der Sport braucht", sagte Federer. "Ich habe ihm nach dem Match gesagt, dass er großartig gespielt hat." 50 000 Pfund hat Willis mit dem Erreichen der zweiten Runde verdient.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort